Scheibe, Florian
Weiße Stunde Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Ein Paar sucht auf Sizilien Abstand vom Alltag. Sie, eine strukturierte Wissenschaftlerin und er, ein unstrukturierter Autor mit Schreibblockade. Bei einem Ausflug auf der Insel verschwindet sie spurlos. Doch er verständigt nicht etwa die Polizei, sondern kehrt in die Wohnung zurück und findet Vorteile in ihrer Abwesenheit. Sorgen macht er sich zunächst nicht, und da die neue Situation ein Ende der Schreibblockade bewirkt, wird er in einen Sog der Euphorie gezogen und verstrickt sich in ein Netz von Lügen und Halbwahrheiten. Schließlich gerät er unter Mordverdacht. Nach 18 Monaten stellt sich seine Unschuld heraus, und er wird aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt zurück auf die inzwischen winterlich feuchte Insel, ein Zurück im Leben gibt es nicht. Ein überaus gelungenes Debüt des in Berlin lebenden Autors. Überzeugend die Schilderung des quasi ferngesteuerten Protagonisten. Sehr plastisch auch der Kontrast zwischen dem gleißend hellen Sommer Siziliens, dessen Sonne sich schützend um alles legt und dem feucht-kalten, abweisenden Winter. Eine neue, empfehlenswerte Stimme in der deutschen Literatur.


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Personen: Scheibe, Florian

Schlagwörter: Ehefrau Verschwinden belletristische Darstellung Sizilien Deutscher Orden

SCHEIB

Scheibe, Florian:
Weiße Stunde : Roman / Florian Scheibe. - Wien : Luftschacht, 2012. - 205 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-902373-95-3 fest geb. : EUR 20.40

Zugangsnummer: 65912009864
SCHEIB - sch. Lit.Erw