Rezension
Schon niedere Tiere erfahren die Welt als derart unübersichtlich, dass sie selbst Ordnungen erzeugen, um sich besser in ihr zurechtfinden zu können. Doch Menschen haben es damit weitaus schwerer, denn zum einen verändern sie ständig ihre eigene Umwelt. Zum anderen sind sie darauf angewiesen, aus den Rohdaten, die die Sinnesorgane ihnen liefern, Bilder der Wirklichkeit zu konstruieren. Wie Menschen es trotzdem schaffen, nicht die Orientierung zu verlieren, will der Wissenschaftsjournalist Martin Urban (vgl. zuletzt BA 7/02) in seinem neuen Buch verständlich machen. Er beschäftigt sich deshalb mit der Funktionsweise des Gehirns ebenso wie mit der inneren Uhr, den Emotionen und den 5 Sinnen. Er untersucht die Rolle von Stereotypen, Mythen, Ideologien und der Religion. Und er zeigt, wie der Kalender, der Meilenstein, der rechte Winkel und etliche andere Erfindungen dabei helfen, die Informationsflut einzudämmen. Urban versteht es virtuos, neueste Erkenntnisse aus einer Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen miteinander zu verknüpfen und sie in Form von Geschichten einem großen Publikum zu vermitteln. (2)
Personen: Urban, Martin
PSY 110,7 U
Urban, Martin:
Wie der Mensch sich orientiert : von der Kunst, dem Leben eine Richtung zu geben / Martin Urban. - Berlin : Eichborn, 2004. - 237 S. : zahlr. Ill. ; 25 cm. - (Eichborn Berlin)
ISBN 978-3-8218-0748-5 fest geb. : EUR 22.90
PSY 110,7 U - Sachlit. Erw