Rezension
Baja Luna ist ein verschlafenes Bergdorf in den Karpaten, in dem Rumänen, Ungarn, deutschstämmige Sachsen und Zigeuner, Katholiken und Kommunisten mehr oder weniger friedlich zusammenleben. Pavels Großvater betreibt den Dorfladen und Ausschank, sein Freund, der Zigeuner Dimitru, verwaltet die Bibliothek (!) im Pfarrhaus und beide sind im Dorf sehr angesehen. Doch Ende 1957 gerät diese Welt aus den Fugen. Mysteriöse Dinge geschehen: Das ewige Licht in der Dorfkirche erlischt, der Pfarrer wird ermordet, die Madonna aus der Kapelle auf dem Mondberg verschwindet ebenso wie die Lehrerin, die dem 15-jährigen Pavel ein verstörendes Vermächtnis hinterlassen hat. In einem furiosen Reigen von komischen und tragischen Begebenheiten wird analog zu tatsächlichen historischen Ereignissen ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte aufgerollt von der Machtergreifung der Kommunisten bis zu ihrem Niedergang. Dem weit gereisten Journalisten R. Bauerdick ist mit seinem 1. Roman ein fesselnder, aberwitziger und anrührender Lesespaß gelungen, auch wenn manche Zusammenhänge etwas überkonstruiert erscheinen. Unbedingt empfohlen!
Personen: Bauerdick, Rolf
BAUE
Bauerdick, Rolf:
Wie die Madonna auf den Mond kam : Roman / Rolf Bauerdick. - Stuttgart : Dt. Verl.-Anst., 2009. - 515 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-04446-4 fest geb. : EUR 22.95
BAUE - sch. Lit.Erw