Rezension
Julius Winsome lebt allein in seiner Waldhütte im Bundesstaat Maine, dem nördlichsten Zipfel der Vereinigten Staaten. Die Liebesgeschichte zu Claire ging zu Ende, als sie sich für einen Polizisten entschied. Jetzt bleiben Julius als Gefährten nur die Bücher seines Vaters, die Blumen vor seiner Hütte und sein Pitbull Hobbes. Als ein Unbekannter den Hund vorsätzlich erschießt, ist Julius' innerer Frieden dahin. Mit dem Weltkriegsgewehr seines Großvaters in den Händen verwandelt der sanfte und belesene Mann sich in einen kaltblütigen Scharfschützen. Auf seinem irrationalen Rachefeldzug in den verschneiten Wäldern werden Jäger zu Gejagten. Gerard Donovan (Jahrgang 1959) hat hier ein teils beklemmendes, teils herzergreifendes Szenario heraufbeschworen. Darin wird der vorrückende Winter zur Metapher für die zunehmende Gefühlsstarre des Protagonisten, Julius' Vorliebe für elisabethanische Wörter zum Sinnbild für seine Unfähigkeit zu kommunizieren. Ein bewundernswert dicht gewebter Text von der Gewalt der Einsamkeit.
Personen: Donovan, Gerard
DONO
Donovan, Gerard:
Winter in Maine : Roman / Gerard Donovan. - München : Luchterhand, 2009. - 206 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Julius Winsome
ISBN 978-3-630-87272-8 fest geb. : EUR 17.95
Zugangsnummer: 80610000319
DONO - sch. Lit.Erw