Notz, Inge
Wintererde mein Leben als Magd
Sachlit. Erw


Rezension

Von der Unterhaltungsliteratur ("Hausmann gesucht", BA 8/03) kam die "FAZ"-Journalistin, die nach eigener Bekundung gern denen eine Stimme leiht, die man nicht wahrnimmt, zu Erfahrungsberichten, zuletzt über "entsorgte" Väter (BA 5/10). Hier greift sie in romanhafter Form den Fall einer im 2. Weltkrieg nach Süddeutschland gekommenen 10-Jährigen auf, die von ihrer Mutter als Hütemädchen weggegeben und später Magd wurde. Es ist eine Geschichte von Ausnutzung und Misshandlung mit allzu seltenen Momenten des Glücks. Das eindrucksvolle Schicksal der heute 80-Jährigen ist vor dem Hintergrund gut recherchierter ländlicher Lebensverhältnisse konventionell, jedoch anschaulich und souverän bis in die 1. Nachkriegszeit hinein erzählt. Das größte Manko des Buches liegt in der unausgewiesenen Perspektive: Wer erzählt da jeweils - d.h. wo hört die Stimme von Inge Notz auf, wo springt das Ich der Bearbeiterin für sie ein? Im Sinne des Umgangs mit oralem Erzählen hätte man sich mehr Eindeutigkeit gewünscht. - Im Umfeld von Vorläufern wie A. Wimschneider und M. Beig (zuletzt BA 6/01 bzw. 8/09) einsetzbar. (3)

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Personen: Notz, Inge

Schlagwörter: Geschichte Armut belletristische Darstellung MAGD Westerwald

ALLG 235 NOT

Notz, Inge:
Wintererde : mein Leben als Magd / Inge Notz mit Katrin Hummel. - Orig.-Ausg. - Köln : Lübbe, 2012. - 284 S. : Ill. ; 22 cm. - (Lübbe-Hardcover)
ISBN 978-3-7857-2459-0 fest geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 65913001467
ALLG 235 NOT - Sachlit. Erw