Mit der klugen, charakterstarken Jane Eyre schuf Charlotte Bronẗe eines der bewegendsten Frauenporträts der englischen Literatur. Die Heldin gewinnt ihre Größe im existentiellen Widerstreit zwischen tiefem Liebesverlangen und dem, was der menschlichen Seele letztlich die Selbstachtung erhält: dem Gefühl persönlicher Integrität. Die märchenhaft anmutende Geschichte der Waise von Lowood, von einer bis dahin gänzlich unbekannten Debütantin in einem weltfernen englischen Provinznest verfasst, eroberte im Nu einen bleibenden Platz in der Weltliteratur. Jane Eyre ist für ihre Zeit eine unerhört eigenständige und eigensinnige Heldin. Selbst als das zum Greifen nahe Glück für immer verloren scheint, bleibt sie sich treu. Die vom Schicksal benachteiligte, äußerlich unscheinbare junge Frau gewinnt kraft ihres aufrechten Charakters nicht nur das Herz des finsteren Mr. Rochester, sondern auch das unzähliger Leser. Der Roman ist eine moderne, weil bereits weitreichend desillusionierte Versiondes "Aschenbrödel". Charlotte Bronẗes (1816 - 1855) erzählerische Meisterschaft beglaubigt die auf den ersten Blick so phantastische Mär und macht sie zu einem plausiblen, ergreifenden Bericht einer weiblichen Selbstfindung. 1847 unter dem Pseudonym Currer Bell erschienen, gilt das Werk als fiktive Autobiographie Bronẗes, die sich darin den zentralen Themen ihres Lebens und Schreibens widmet.
Serie / Reihe: Manesse Bibliothek der Weltliteratur
Personen: Bronté, Charlotte
Bronté, Charlotte:
Jane Eyre. - Zürich : Manesse-Verl., 2001. - 777 S. - (Manesse Bibliothek der Weltliteratur)
ISBN 978-3-7175-1964-5
Unterhaltung - Signatur: Unt Bront - Buch