Der fast 74-jährige weltbekannte israelische Autor verarbeitet im neuen Erzählband seine Erfahrungen in einem israelischen Kibbuz. Er schreibt: "Sie hatten hohe Ambitionen, sie kämpften für die radikalste aller Utopien. Alles haben sie verändern wollen, nicht allein die Politik, nicht nur die Regierung und das Klassensystem, die menschliche Natur wollten sie verändern. Geld wurde aus dem Kibbuz verbannt, alle beschlossen keines mehr zu benutzen. Alles wurde geteilt, gleichwertig sollten alle Arbeiten sein. Brüderlich wollten sie das Land bearbeiten. Aber sie scheiterten an der größten Utopie, am Ziel, den Menschen umzukrempeln. Sie scheiterten an der menschlichen Natur." Von diesem Scheitern handeln die acht Erzählungen. Da sind die alten Freunde Nahum und David. Sie gehörten zu den Gründern des Kibbuz. Edna, Nahums Tochter, verliebt sich in David und sie zieht sogar zu ihm. Nahum kocht vor Wut. Er besucht die beiden, doch anstatt gehörig auf den Tisch zu hauen, sagt er nichts und schließt sogar sachte die Tür, als er geht. Er ist nicht imstande, seine Gefühle zu zeigen. Oder der 16-jährige Mosche, dessen Vater im Krankenhaus ist. Er möchte ihn gerne besuchen. Doch der Lehrer antwortet, solche Besuche würden ihn nur vom Kibbuz entfernen. Mithilfe dieser kleinen Geschichten legt der Autor dar, warum die Träume der Kibbuz-Bewegung letztendlich gescheitert sind. LHW.Lesen.Hören.Wissen Markus Fritz

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Personen: Oz, Amos