Ein moderner Schelmenroman rund um den traditionellen "Wäldchestag" im Frankfurter Raum. (DR) Es beginnt damit, dass Schossau in Form einer Er-Erzählung von den Ungeheuerlichkeiten und unglaublichen, skurrilen Reaktionen rund um den Tod seines Freundes erzählt. Es endet der Roman damit, dass das groteske Geschehen schließlich am "Wäldchentag" kulminiert und einem Zerrspiegel gleich Einblicke gestattet in ein Stück realer Wirklichkeit in diesem Frankfurter Raum. Manche Erzählpassagen sind für einen nicht gebürtigen Hessen schwer nachvollziebar, weil vieles von autochthoner Mentalität geprägt ist. In der Tradition der Schelmenromane wird das Bild einer ver-rückten Gesellschaft entworfen, in der der Schelm die besten Voraussetzungen hat, seiner "Existenz neuen Sinn zu geben", doch ganz anders als der pervertierte Slogan der AOK-Krankenversicherung scheinheilig verheißt. Nur wer ein "Narr" ist und auszubrechen wagt, der hat die Chance, voll Eigensinn und mit Spaß das eigene Leben so zu leben, wie er es für gut und richtig hält. Mit einem ungeheuer langen Erzählatem - hauptsächlich in der indirekten, wiedergegebenen Rede geschrieben - entwirft der Autor eine Welt im Kleinen, wie sie sich beim traditionellen Ausflug ins Grüne jährlich am Pfingstdienstag offenbart. *bn* Jutta Kleedorfer
Altersempfehlung: ab 18 Jahren.
Personen: Maier, Andreas
Maier, Andreas:
Wäldchestag : Roman / Andreas Maier. - Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2000. - 314 S.
ISBN 978-3-518-41172-8 fest geb. : ATS 291,00 / Eur 21,20
Schöne Literatur - Signatur: Maier - Buch