Katrine Evensen ist auf der Suche nach ihrer Vergangenheit, ihrer Mutter und ihrer Geschichte. Als norwegisches Waisenkind von einem deutschen Ehepaar adoptiert, begibt sich Katrine auf eine Reise in die Vergangenheit. In Isdal bei Bergen stößt sie dabei auf einen ungeklärten Todesfall mit einer verbrannten Leiche, die denselben Namen trägt wie sie selbst. Katrine Evensen. Wie kann das sein? Hannelore Hippes Erzählung beginnt zunächst recht verwirrend und undurchsichtig. Mehrere Erzählstränge aus unterschiedlichen Jahren, beanspruchen die volle Konzentration des Lesers. Doch es lohnt sich dabei zu bleiben. Die Geschichte beginnt nämlich mit Åse. Einer jungen Norwegerin die sich, während des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besatzungszeit, in den deutschen Unteroffizier Kurt verliebt. Die beiden träumen von einer Zukunft in Dresden und wollen bald heiraten, als Kurt denunziert und an die Ostfront strafversetzt wird. Åse bleibt schwanger zurück, sie bringt ein Mädchen zur Welt, das ihr als Kollaborateurin entrissen wird und in ein Kinderpflegeheim gesteckt wird. Das Mädchen ist Katrine Evensen, die nach dem Ende des Krieges, in das Heimatland des Vaters überführt wird. Sie wächst somit in Kinderheimen im Osten Deutschlands auf, wird dann adoptiert und flieht mit ihren Adoptiveltern in den 50er Jahren in den Westen. Als Heranwachsende begibt sie sich auf die Suche nach Hinweisen über ihre leiblichen Eltern und stößt dabei auf eine unmenschliche Geschichte. "Die verlorenen Töchter" ist ein spannender historischer Roman beruhend auf wahren Begebenheiten. Ein Ausflug in die Geschichte norwegischer Waisenkinder, der in jede Bibliothek passt.
Personen: Hippe, Hannelore
Hippe, Hannelore:
¬Die¬ verlorenen Töchter : Roman / Hannelore Hippe. - Originalausgabe. - München : dtv, 2018. - 218 S
ISBN 978-3-423-26205-7 Broschur : EUR 14,90
Schöne Literatur - Signatur: Hippe - Buch