Liebe, Leid und Leidenschaft in der dänischen Künstlerkolonie. (DR) Asta führt seit ihrer Kindheit in Kopenhagen das Leben einer Vertrauten, Gesellschafterin und Aufpasserin für die aus reichem Haus stammende Marie. Diese fühlt sich zur Malerin berufen und kann diesen Wunsch gegen den Willen ihrer Eltern durchsetzen. Nicht schlecht für eine Frau im 19. Jahrhundert! Sie bekommt Malunterricht und darf für weitere Studien sogar nach Paris fahren, wohin sie die aus einem ärmlichen Umfeld stammende Asta begleitet. Asta hofft dort auf ein Wiedersehen mit dem bekannten Künstler Peder Severin Krøyer, den sie insgeheim liebt, doch dieser hat nur Augen für die schöne Marie. Schließlich landen alle drei an der Nordspitze Dänemarks in der Künstlerkolonie Skagen. Hundert Jahre später verspürt auch die junge Vibeke in Frankfurt den Wunsch Künstlerin zu werden. Auch sie muss gegen Widerstände ankämpfen, denn ihr Vater hat schon ihre Zukunft im Familiebetrieb geplant. Ein Kurzurlaub in Skagen mit ihrer Mutter und der Fund eines geheimnisvollen Gemäldes, das die Krøyers am Dünenstrand zeigt, ändert jedoch alles. Der in zwei Zeitebenen spielende Roman von Stina Lund ist flüssig und abwechslungsreich zu lesen. Beim Eintauchen in das Leben der impressionistischen Künstler in Skagen und dem touristisch geprägten Ort heute, den atmosphärischen Beschreibungen lauer Sommernächte, fröhlicher Gesellschaften, des Meeres und der Gartenhäuschen in den Dünen kommt wahrlich "hyggelige" Stimmung auf. Die vielen historisch realen Charaktere, allen voran das Küntlerpaar Krøyer, machen das Buch zudem - aber nicht nur - für alle kunsthistorisch interessierten LeserInnen empfehlenswert. Gleichzeitig ist es eine (manchmal ein klein wenig ins Klischeehafte driftende) Erzählung rund um erfüllte und nichterfüllte Lebensentwürfe, die Verwebung mehrerer Frauenleben und die Erkenntnis, dass sich die essentiellen Fragen im Laufe der Zeit nicht wirklich ändern. Ein schöner, unterhaltsamer Roman, besonders auch für Skandinavienfans

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Personen: Lund, Stina