Eine melancholische, aber auch humorvolle Geschichte über zerbrochene Träume und die Suche nach der Liebe. (DR) "Es war in der Einwohnerschaft von Duneen weitgehend akzeptiert, dass, sollte ein Verbrechen geschehen und es Sergeant Collins gelingen, den Täter festzunehmen, dieser Verhaftung wohl kaum eine Verfolgung zu Fuß vorausginge." Das liegt vor allem an der eindrucksvollen Leibesfülle des titelgebenden Polizisten in dem kleinen Dorf im tiefsten Süden Irlands. Hier ist das Leben ruhig und beschaulich und P. J. Collins' Arbeit beschränkt sich vor allem auf Kontrollgänge und das gelegentliche Ausstellen eines Strafzettels. Doch dann wird bei Bauarbeiten auf einem aufgelassenen Bauernhof das Skelett eines Mannes gefunden. Im Dorf ist man sich bald sicher, dass es sich bei dem Toten um Tommy Burke handeln muss, der vor zwanzig Jahren nach dem Tod seiner Eltern spurlos verschwunden ist und den man bisher in London wähnte. P. J. beginnt zu ermitteln, doch der aus Cork angereiste Kommissar Linus Dunne hält nichts von dem behäbigen Dorfpolizisten. Im Laufe der Ermittlungen wird bald klar, dass kaum jemand im Dorf ein wirklich glückliches Leben führt. Brid Riordan, die frühere Verlobte Tommys, muss erkennen, dass ihre Beziehungen nie etwas mit Liebe zu tun hatten, und Evelyn Ross muss erleben, wie ihre Träume sich in Luft auflösen. Und auch P. J.s Haushälterin Mrs. Meany trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Graham Norton, Schauspieler, Comedian und Talkmaster, entwickelt Geschichte und Figuren sehr glaubwürdig und sorgfältig. Das hat zwar zur Folge, dass man schon relativ bald ahnen kann, was es mit dem Toten auf sich hat, aber das tut der Spannung keinen Abbruch, denn viel wichtiger als der Fall selbst sind die Geschichten der in den Fall involvierten Personen. Die melancholische Grundstimmung wird immer wieder von feinem schwarzen Humor durchbrochen, was den Erstlingsroman von Graham Norton zu einem schönen Leseerlebnis macht und auf weitere Geschichten aus seiner Feder hoffen lässt.

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Personen: Norton, Graham