Ortheil, Hanns-Josef
Die Erfindung des Lebens Roman
Buch

Es gibt Bücher, deren Inhalt klingt fürs Erste kitschig: Eine Mutter, nach dem Tod ihrer Söhne stumm geworden, lebt in engster Beziehung zu ihrem einzigen überlebenden Kind. Dieses reagiert auf die Sprachlosigkeit der Mutter mit eben solcher. Als das Kind in die Schule gehen soll, wird das ganze Dilemma der fehlenden verbalen Kommunikation offenbar. Der Vater, zuvor eine Art Statist, wird zum Motor der Veränderung. Er trägt dazu bei, dass aus dem "stummen Kind" ein feinsinniger Erwachsener wird, der als Schriftsteller seine Berufung findet. Nicht zuletzt spielt die Musik im Leben der handelnden Personen eine große Rolle. Hanns-Josef Ortheil legt virtuos große Gefühle offen, ohne Pathos und Schwulst. Er behandelt die Liebe zwischen Mutter und Kind als ein Gefühl, das so stark ist, dass es existenziell bedrohlich wird. Er schreibt über Leben, geprägt von Angst und Trauer, von Schicksalsschlägen, die alles überlagern und "Normalität" nicht mehr zulassen. Er schreibt aber auch vom Glück, das sich einstellt, wenn man es schafft, Unabänderliches zu akzeptieren. "Die Erfindung des Lebens" hat starke autobiografische Züge, denn auch Ortheils Mutter konnte nach dem Tod ihrer Söhne nicht sprechen. Und auch er war ein "stummes Kind", das im Erwachsenenalter zum erfolgreichen Schriftsteller wurde. *Unsere Kinder* Petra Fosen-Schlichtinger


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Personen: Ortheil, Hanns-Josef

Standort: Romane

Schlagwörter: Musik, Rom, Familie

Interessenkreis: Biographie

Ortheil, Hanns-Josef:
¬Die¬ Erfindung des Lebens : Roman / Hanns-Josef Ortheil. - München : Luchterhand, 2009. - 589 S.
ISBN 978-3-630-87296-4 fest geb. : ca. Eur 23,60

Zugangsnummer: 2012/0129 - Barcode: 2-9189944-4-00006887-1
Romane, Erzählungen - Signatur: Zba Orthe - Buch