Kürschner, Iris
Grande Traversata delle Alpi GTA ; in 65 Tagen durch das Piemont bis ans Mittelmeer ; [65 Etappen ; GPS]
Buch

Die Grande Traversata delle Alpi, kurz gta genannt, ist eine der spannendsten Alpendurchquerungen, da sie nur schwer zugängliche, von der Entvölkerung am meisten betroffene Alpentäler berührt. Von der Schweizer Grenze bzw. dem nördlichsten Punkt des Piemont am Griesspass führt die Route mit gewaltiger 4000er-Kulisse auf alten Saumwegen durch den italienischen Westalpenbogen bis ans Mittelmeer. Dabei wird dem Wanderer Einblick in eine der ursprünglichsten Alpenregionen geschenkt, wie auch, von den Walsern bis zu den Waldensern, vom Francoprovenzalischen bis zum Okzitanischen, Einblick in einen vielfältigen Kulturraum, der immer mehr zu verschwinden droht.
Seit der Industrialisierung kämpfen die "vergessenen" Alpentäler der italienischen Provinz Piemont mit Abwanderung und damit auch mit dem Verlust der traditionellen Bauernkultur. Der Einwohnerrückgang ist teilweise dramatisch, ganze Ortschaften verfallen zu Geisterdörfern. Wildnis rückt vor. Doch was im ersten Moment romantisch klingt, hat schwere Folgen. Bleibt die Landschaftspflege durch den Menschen aus, sind die steilen Hängen der Erosion und den Unwettern stärker ausgesetzt. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, wurde im Jahre 1979 die gta geboren ein Versuch mit sanftem, nachhaltigem Tourismus eine neue Verdienstquelle und damit einen Anreiz zum Bleiben zu schaffen. Die Route setzt sich aus den alten Verbindungspfaden zwischen den Tälern zusammen und ist so gelegt, dass sie die wenigen touristisch entwickelten Gebiete umgeht und ohne neue Infrastruktur auskommt. Das heißt, die Etappen enden überwiegend in den hübschen Taldörfern, wo die Einnahmen der Unterkünfte, Restaurants, Tante-Emma-Läden, Käsereien den Einheimischen direkt zugute kommen und nicht irgendwelchen Investoren. Einige Täler verzeichnen bereits eine positive Tendenz Junge kehren in ihre Heimat zurück, Aussteiger, dem Stadtleben überdrüssig, sehen eine neue Lebensaufgabe in der Produktion lokaler Produkte oder im Wandertourismus.
Auf der gta gilt es täglich einen hohen Pass zu überwinden, der jedes Mal mit neuen, aufregenden Perspektiven den Schweiß des Aufstiegs vergessen lässt. Alte, oft kunstvoll in Stein gepflasterte Maultierpfade, sogenannte "mulattiere", bestimmen einen Großteil der Route. Man passiert Kulturrelikte, die bei uns schon fast zur Geschichte gehören, wie Bogenbrücken, Mühlen, Alpkäsereien, wo der Käse noch auf dem Rücken von Mulis ins Tal gebracht wird. Weiter im Süden werden Militärwege und königliche Jagdsteige genutzt.
Je nachdem welches Ziel man sich setzt, ist die gta eine echte Herausforderung für Weitwanderer. Während die einen Strecke machen wollen, picken sich die anderen ein überschaubares Wegstück heraus und setzen es im nächsten Jahr dort fort, wo sie im Vorjahr geendet haben. Immerhin gilt es eine Strecke von rund 900 Kilometern und etwa 65.000 Höhenmetern zu bewältigen, die sich bei normalem Wandertempo von durchschnittlich 6 Stunden in bis zu 65 Etappen aufteilt. Nicht jeder kann sich zwei Monate Wanderurlaub nehmen. Aus diesem Grunde wurde die Route in sinnvolle Wochenabschnitte gegliedert mit per öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zugänglichem Ausgangs- und Zielpunkt.
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Serie / Reihe: Rother-Wanderführer

Personen: Kürschner, Iris Haas, Dieter

Standort: Bibliothek

Schlagwörter: Führer Bergwandern Grande Traversata delle Alpi

FF-EU.22-4

Kürschner, Iris:
Grande Traversata delle Alpi : GTA ; in 65 Tagen durch das Piemont bis ans Mittelmeer ; [65 Etappen ; GPS] / Iris Kürschner ; Dieter Haas. - 1. Aufl. - München [i.e.] Oberhaching : Bergverl. Rother, 2012. - 255 S. : Ill., graph. Darst., Kt. ; 17 cm. - (Rother-Wanderführer)
ISBN 978-3-7633-4402-4 kart. : EUR 18.90 (DE), EUR 19.50

Zugangsnummer: 2012/0068 - Barcode: 00001709
Führer, Fernwandern - Buch