Was versteht man eigentlich unter Persönlichkeit, wann spricht man von Charakter, wann von einer Charakterneurose und wann von einer Persönlichkeitsstörung? Karl König zeigt, wie das Zusammentreffen unterschiedlicher Charaktere günstige oder ungünstige Entwicklungen in Therapien herbeiführen und wie der Therapeut dies nutzen kann.
Karl König setzt sich mit bestehenden Konzepten der Ich-Psychologie und der Objektbeziehungstheorie kritisch auseinander und stellt die Entwicklung von Persönlichkeitsstrukturen und ihren Auswirkungen dar. Dabei geht es auch um die Frage, was vererbt und wieviel durch Umwelt- und Erziehungseinflüsse erworben wurde. Persönlichkeitsstörungen sieht er als von der Gesellschaft negativ bewertete Extremvarianten von Persönlichkeitsstrukturen. In einer komplexen Gesellschaft ist das Vorhandensein ganz unterschiedlicher Persönlichkeitsstrukturen aber geradezu eine Notwendigkeit, weil verschiedene Aufgaben unterschiedliche Persönlichkeitsvarianten erfordern.
Wenn in einer Therapie unterschiedliche Charaktere zusammentreffen, entstehen Konstellationen bewußter und unbewußter Persönlichkeitseigenschaften. Sie beeinflussen die Indikationsstellung, die Therapieziele und den Therapieverlauf, aber auch die Art, sich zu trennen und die Beziehung nach Beendigung der Therapie, und sie können sich während der Therapie verändern. Das Wissen um diese Zusammenhänge wird jedem Therapeuten eine große Hilfe sein.
Weiterführende Informationen
Personen: König, Karl
Standort: BSP
CR 1000 K78
König, Karl ¬[Verfasser]:
Charakter, Persönlichkeit und Persönlichkeitsstörung / Karl König. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2004. - 203 Seiten
ISBN 978-3-608-94369-6 kartoniert : EUR 24.95
Differentielle Psychologie (Persönlichkeitspsychologie) - Buch