Ein Diskussions- und Materialienband zu dem von Ulrich Oevermann formulierten und konsequent vorangetriebenen Programm einer objektiven Hermeneutik. Gegenüber der klassischen Texthermeneutik, deren Regeln sich auf die »Auslegung von Schriftdenkmalen« kaprizieren und die in der »persönlichen Virtuosität des Philologen« sich erhellt, rekurriert die objektive Hermeneutik auf die Rekonstruktion objektiver, durch Texte hergestellter Sinnstrukturen und nimmt von dort ihren empirischen Ausgang, wobei die erfahrbare, sinnstrukturierte Welt ihren Gegenstandsbereich bildet.
Oevermanns Ziel ist anspruchsvoll: er intendiert die zugleich forschungspraktisch orientierte Grundlegung eines sozialwissenschaftlichen Theorie- und Methodenkonzepts, das sich auf den gesamten Bereich dessen erstreckt, der von Menschen erfahrbar ist. Das heißt in letzter Konsequenz auch, daß diese Fundierung nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern auch für die Geistes- und selbst die Naturwissenschaften Gültigkeit in dem Sinn beansprucht, daß erst aufgrund der in der objektiven Hermeneutik vorgetragenen Argumente - sozusagen aufgrund einer »Proto-Untersuchung« - sachhaltige objekttheoretische Forschung möglich wird.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: stw 1031
Personen: Garz, Detlef Kraimer, Klaus
Standort: BSP
CI 1110 G245
Die Welt als Text : Theorie, Kritik und Praxis der objektiven Hermeneutik / Detlef Garz ; Klaus Kraimer. - 1. Auflage. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1994. - 438 Seiten. - (stw; 1031)
ISBN 978-3-518-28631-9 kartoniert : EUR 20,00
Geschichte der Philosophie außerhalb der abendländischen Tradition - Buch