Georg Weber - in der DDR aufgewachsen, Leiter einer Landesstelle, die sich mit DDR-Opposition beschäftigt - erkrankt an Krebs. Der ganzheitliche Heilungsansatz in einer Privatklinik regt ihn zur Auseinandersetzung mit dem bisherigen Leben an.
Das späte Romandebüt des Autors (geboren 1944) liest sich wie eine persönliche Lebensbilanz, verpackt in die fiktive Handlung um Georg Weber, in der DDR aufgewachsen, ehemaliger Pfarrer, jetzt Leiter einer Landesstelle, die sich mit DDR-Opposition beschäftigt, umtriebiger engagierter Gesprächspartner. Als nach Bauchbeschwerden Krebs mit ungünstiger Prognose diagnostiziert wird, entscheidet er sich gegen Operation und Chemo, findet im besonderen Klima einer Privatklinik mit ganzheitlichem Heilungsansatz Hilfe. Er lernt mühsam Achtsamkeit sich selbst gegenüber und den bewussten Umgang mit familiären und gesellschaftlichen Prägungen. Am Ende geht er, von Ballast befreit, in einen neuen Lebensabschnitt. Mit zahlreichen Gesprächen wird viel Erinnertes in die 1 Jahr (2006) umfassende Handlung geholt. Der Autor hat viel zu erzählen und zu reflektieren, vermittelt dabei vielfältige Informationen über das Leben in der DDR, vertritt Meinungen (u.a. Schulmedizin, Glauben, Kirche, Zusammenleben, Treue), langweilt trotz Redundanzen und manchmal etwas umständlichen Sprachstils nicht. Vermutlich mehr für ältere Leser.
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Kleemann, Christoph
Kleemann, Christoph:
Hans im Glück oder Die Reise in den Westen : Roman / Christoph Kleemann. - Halle : Mitteldt. Verl., 2015. - 607 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-95462-464-5 fest geb. : EUR 24.95
R 11 - Signatur: R 11 Kle - Belletristik Erw.