Eine Urlaubsreise öffnet unverhofft Zugang zu jüdischen Familienwurzeln. (BI) Bei einer Führung durch das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz entdeckt Paul Glaser auf einem Koffer seinen Familiennamen. Dieser Tag verändert sein Leben grundlegend. Er macht sich auf die Suche nach den jüdischen Wurzeln seiner Familie. Mit Hilfe von Tagebuchaufzeichnungen rekonstruiert er das Leben seiner Tante Roosje, die in den Niederlanden mehrere Tanzschulen führte. Nachdem die Nationalsozialisten 1940 die Niederlande besetzt hatten, konnte sie nur noch heimlich agieren und verlegte eine ihrer Tanzschulen auf den Dachboden. Durch den Verrat ihres Ehemanns wurde sie nach Auschwitz deportiert. In einer Frauenbaracke untergebracht und den medizinischen Versuchen des Dr. Mengele ausgesetzt, ließ sie sich jedoch nicht entmutigen. Sie tanzte weiter, sogar vor den Nazis, und versuchte somit, den täglichen Schreckenstaten ihrer Umgebung gedanklich zu entfliehen. Ergänzend finden wir am Ende des Buches Gedichte, die sie während des Aufenthaltes in sieben Konzentrationslagern verfasste. Ähnlich wie bei Ruth Klügers "Zerreißproben" (Rezension s. bn 2014/3, S. 516) spürt man hier die Kraft der Poesie. Empfehlenswert für Bibliotheken. *bn* Cornelia Stahl
Personen: Glaser, Paul Schweikart, Eva Heller, Barbara
Leseror. Aufstellung: SB → Biografie → Geschichte
Glaser, Paul:
Die Tänzerin von Auschwitz : die Geschichte einer unbeugsamen Frau / Paul Glaser. Aus dem Niederländ. von Barbara Heller und Eva Schweikart. - Berlin : Aufbau, 2015. - 286 S., [16] Bl. : Ill.
ISBN 978-3-351-03587-7 fest geb. : EUR 20,60
Biographien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Biogrqfie Geschichte - Buch