„Jetzt aber dalli!“ – überall taucht dieser Satz auf: in Sprechblasen, auf der Tapete, aus dem Munde des Vaters, in den Gedanken der Mutter. Sogar ein außerirdisches Wesen auf dem Mars spricht dieses lustige Wort, das umgangsprachlich so viel bedeutet wie ›jetzt aber schnell‹ und aus dem Polnischen stammt. Prägnant fasst es die Herausforderung dieser vierköpfigen Familie am Morgen zusammen. Denn es ist gar nicht so einfach, gemeinsam und pünktlich aus dem Haus zu kommen. Vor allem der Junge tickt morgens einfach noch eine Spur langsamer als der Rest der Familie. Und so erzählt Jakob Hein die Geschichte auch aus seiner Perspektive. Die Spannung entsteht durch die Gegenüberstellung seiner Wahrnehmung und der Wahrnehmung seiner Eltern. „Meine Eltern denken, dass ich morgens sofort denken kann. Dabei steht mein Kopf noch später auf als ich.“ – um nur ein Beispiel zu nennen. Dieses Problem kennt Hein aus seiner Arbeit als Kinder- und Jugendpsychiater. Das erläutert er anschaulich im ausführlichen Nachsatz. Vorbereitung ist schon einmal die halbe Miete und genug Zeitpuffer sollte man auch einplanen. Denn im Bad dauert es schon einmal länger als gedacht, dann muss die Kindergartentasche noch ausgeleert werden oder das Schuhebinden geht nicht so schnell. Alles Szenen, die man sich beim Vorlesen auch genüsslich anschauen kann. Denn die Berliner Illustratorin SaBine Büchner versteht es meisterhaft, viele lustige Details auf den farblich perfekt abgestimmten Doppelseiten zu platzieren. „Für dieses Bilderbuch hatte ich den Text lange, bevor ich mit der Arbeit beginnen konnte. Das ist immer so, so kann ich in Ruhe Ideen sammeln und wieder verwerfen,“ so Büchner. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Besondere Highlights: der Raum mit viel zu vielen Geräuschen und Fragen, die beantwortet sein wollen, die vollautomatische Badezimmermaschine (sofort Patent anmelden!?) oder die Tasche, die der Junge noch ausleert, obwohl die Eltern mit kleiner Babyschwester schon abfahrbereit sind! Ein Bilderbuch voller Klugheit und Witz, das wirklich in jedem Familienhaushalt seinen Platz finden könnte. Damit sich keiner mehr wie eine „defekte Kuckucksuhr“ anhört, gibt es den Vorschlag mit der Tortenstückmethode, um den morgendlichen Ablauf in Zukunft (noch) besser planen zu können.

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Personen: Büchner, Sabine Hein, Jakob