The Airstrip
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Im 21. Teil seiner Serie „Photographie und jenseits“ projiziert Emigholz wie gewohnt eine Reihe von Bauwerken in unser Gehirn und von dort auf die Leinwand: Flughäfen, Autobahnen und Bushaltestellen, Kaufhäuser, Markthallen und Lagerhäuser sowie Kirchen, Kathedralen, Skulpturen und Monumente. Dazu ein Gefängnis, ein Stadion, eine Botschaft, ein Doppelhaus. Die weit verstreut liegenden Architekturen ergeben eine Rahmennovelle: Die ephemere, kapitalistische, religiös-melancholische und moralstiftende Welt verfängt sich folgenreich in ihrer Zielgerichtetheit. Selbst nach dem Abwurf der Atombombe, erzählt von einer vage vertrauten Stimme, wartet der Zuschauer auf die dokumentarische Klammer eines architektonischen Entwurfs. Doch es gibt sie nicht, vielleicht gab es sie nie. Was vor uns liegt, ist eine flache Leinwand, zum Beweis fliegen Abbildungen aus Wurfsendungen quer durchs Bild. Das Davor und Dahinter verbinden sich zur eigentlichen Raum- und Zeitkonstruktion, deren Architekt niemand anders ist als der Zuschauer selbst. "The Airstrip" bietet als Schlussteil der Serie kein großes Finale der Architekturfilmgeschichte, sondern eine fulminante Wüstenlandschaft voller unerwarteter Neuanfänge.(Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin, Katalog)

Man stelle sich einen Luftraum vor, in dem eine Bombe abgeworfen wurde, die noch nicht ihren Explosionsort erreicht hat. Sie fliegt auf ihn zu und ist nicht mehr zu stoppen. Die Zeit zwischen dem Abwurf und der Explosion der Bombe ist weder Zukunft – denn die unweigerliche Zerstörung hat ja noch nicht stattgefunden – noch ist sie Vergangenheit, da diese unweigerlich im Begriff ist, zerstört zu werden. Die Flugzeit der Bombe beschreibt so das absolute Nichts, die Stunde Null, bestehend aus all den Möglichkeiten, die es im nächsten Moment nicht mehr gibt. Eine Geschichte also, die aufhören wird, bevor sie angefangen hat, und die hier aus Trotz erzählt wird: Eine Architekturreise von Berlin über Arromanches, Rom, Wroclaw, Görlitz, Paris, Bologna, Madrid, Buenos Aires, Atlantida, Montevideo, Mexico City, Brasilia, Tokyo, Saipan, Tinian, Tokyo, San Francisco, Dallas, Binz und Mexico City nach Berlin – ins Bodenlose.

Die Dreharbeiten zum Film THE AIRSTRIP fanden von März 2011 bis Juni 2012 in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Argentinien, Uruguay, Mexico, Brasilien, den USA, auf den Nördlichen Marianen und in Japan statt. Der Film zeigt verschiedenste Bauwerke und Skulpturen.


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The Airstrip
Montage: Heinz Emigholz, Till Beckmann; Drehbuch: Heinz Emigholz; Regie: Heinz Emigholz; Protagonist: Natja Brunckhorst, Ueli Etter; Produktion: Irene von Alberti, Frieder Schlaich; Kamera: Heinz Emigholz; Musik: Kreidler
Deutschland 2013; FSK 0; Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Englisch; 1 Online-Ressource (107 min); Bild: 16:9 HD

Zugangsnummer: 4E8CC6265258
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