Uwe Johnson war ein Briefeschreiber. Doch selten nur schrieb er Persönliches, und wenn seine Adressaten noch so sehr darauf warteten. Stattdessen finden sich in vielen Briefen literarische Miniaturen: Stadtbilder, Impressionen, literarische Figurenzeichnungen. Natürlich gibt es auch die anderen Briefe, die den schnell verletzbaren Autor zeigen: Briefe, die Distanz herstellen wollen, Abgrenzungen vornehmen. In den letzten Jahren sind viele Briefeditionen erschienen, die den Schwerpunkt dieses Bandes vorgeben: Johnsons Briefwechsel mit Walter Kempowski, Fritz J. Raddatz, Günter und Anna Grass, Max Frisch und Siegfried Unseld geben Einblicke in schwierige Beziehungen und entfalten zugleich ein literaturgeschichtes Panorama der 60er und 70er Jahre. Ein Vergleich der beiden "Chronisten der Wirklichkeit" Johnson und Hein, Neulektüren von Heute Neunzig Jahr und der Skizze eines Verunglückten sowie ausführliche Rezensionen ergänzen den Band.
Johnson-Jahrbuch : 16. Jahrgang 2009 / Hrsg. : Michael Hofmann ; Mirjam Springer. - Göttingen : R & R unipress, 2011. - 154 S.
ISBN 978-3-89971-678-8 kart. : 26,90 Euro
H 910 - Signatur: H 910 Joh - Sachbuch