Die nasse deutsche Grenze - wer kennt sie schon? Anders als bei Mauer und Stacheldraht gab es über sie bisher keine Dokumentation. Westsegler fürchteten den unsichtbaren Todesstreifen. Ihnen schien das Feuer von Kap Arkona wie Licht von einem fremden, gefährlichen Stern. Ostsegler wurden mit martialischer Abschreckung und ausgeklügelter Überwachung ferngehalten. Ein Paddel im Rucksack, ein Faltboot im Zelt konnte Gefängnis bedeuten.
Dennoch versuchten rund 5000 Männer, Frauen und Kinder über die Ostsee zu fliehen - viel mehr als bisher bekannt: in Segelyachten, Schlauchbooten, Kajaks, mit Surfbrettern, selbstgebauten Mini-U-Booten oder einfach als Schwimmer. Sogar Grenzer suchten mit ihren Wachschiffen die Freiheit. Und alle waren sie doppelt bedroht: von den schwer bewaffneten Menschenjägern und den Gefahren der See.
Mindestens 189 Frauen, Männer und Kinder bezahlten den Fluchtversuch mit ihrem Leben. Fesselnd berichten die Rostocker Autoren über viele noch unbekannte Fluchtabenteuer - erfolgreiche und tragisch gescheiterte. Erstmals wagen es Flüchtlinge, ihre dramatische Geschichte zu erzählen. Zahlreiche Fotodokumente und Faksimiles belegen den zeitgeschichtlichen Rang dieses Buches.
Personen: Müller, Christine Müller, Bodo
Müller, Christine:
Über die Ostsee in die Freiheit : dramatische Fluchtgeschichten / Christine Müller ; Bodo Müller. - 4. Aufl. - Bielefeld : Delius Klasing, 2003. - 229 S. : Abb.
ISBN 978-3-7688-0925-2 kart. : 12,00 Euro
D 401 - Signatur: D 401 Mül - Sachbuch