Auf der Grundlage von einschlägigen Fällen vermittelt die Gefängnispsychologin ein Persönlichkeitsprofil jener Wölfe im Schafspelz, bei denen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Normal und Abnormal oft "auf dünnem Eis" bewegen. Mit ihrem Mann Mark Benecke hatte die Gefängnispsychologin 2011 die Fallsammlung "Aus der Dunkelkammer des Bösen" veröffentlicht (Lübbe; hier nicht besprochen); nun legt sie allein eine "Reise in die Innenwelt von Psychopathen" vor. Im Mittelpunkt ihrer Rekonstruktionen und Beurteilungen grausamer Verbrechen steht ihr "Psychopathie-Baukasten", ein auf der Psychopathie-Checkliste des Altmeisters des Genres, R.D. Hare ("Gewissenlos", ID-G 42/05), beruhendes Profil jener Wölfe im Schafspelz, bei denen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Normal und Abnormal oft "auf dünnem Eis" bewegen. Besonders die "mittelgradigen", nicht unbedingt kriminell auffälligen Psychopathen, mit denen die Autorin Interviews machte, belegen die Schnittstellen zu den eigenen Schatten. Insgesamt auf der Linie R.F. Simon ("Die dunkle Seite der Seele", ID-G 25/11), K. Dutton ("Psychopathen", ID-A 22/13), M. Stout ("Der Soziopath von nebenan", ID-G 28/06). - Zum Einstieg in die Materie geeignet; wer bereits mit dem Thema vertraut ist, dem wird, abgesehen von den immer wieder spektakulären Fällen, kaum Neues geboten. (2)
Personen: Benecke, Lydia
Benecke, Lydia:
Auf dünnem Eis : die Psychologie des Bösen / Lydia Benecke. - Orig.-Ausg. - Köln : Lübbe, 2013. - 347 S. : Ill.
ISBN 978-3-7857-6095-6 14,99 EUR
C 342 - Signatur: C 342 - Sachbuch