Andrea Schacht ist in allen Epochen zu Hause: bei den Römern und Germanen, im Mittelalter, in der Neuzeit. Ihr Ausstoß ist enorm - seit über zehn Jahren veröffentlicht sie mindestens ein, oft sogar zwei oder drei dicke Bücher pro Jahr -, das Strickmuster meist ähnlich: Junge Frau muss sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen; trotz vieler Widrigkeiten gelingt ihr dies am Ende. Dass diese Schablone wenig Varianten zulässt, außer eben der historischen Epoche, über die sie gelegt wird, stört die fast ausschließlich weibliche Leserschaft wenig: Denn Schacht beherrscht ihr Handwerk, ihre Romane sind einwandfrei konstruiert und spannend geschrieben. So ist es auch in Goldbrokat: Die junge Frau, um die es geht, heißt Ariane. Ihr Mann ist ums Leben gekommen, seitdem lebt sie mit ihrem achtjährigen Sohn und ihrer siebenjährigen Tochter in bescheidenen Verhältnissen in Köln, unterstützt nur von einer gestrengen Tante. Die historische Kulisse bildet die Mitte des 19. Jahrhunderts, die Zeit der Industrialisierung. Eine zufällige Begegnung bringt Arianes Leben auf eine völlig neue Bahn: Sie hilft einer fremden Dame, der auf offener Straße das Kleid gerissen war, dieses zu flicken. Die Frau entpuppt sich als die stadtbekannte äKoketteô LouLou, die so angetan von Arianes flinken Fingern ist, dass sie sie beauftragt, Seidenkleider für die Tänzerinnen in ihrem Revuetheater zu schneidern. Arianes Arbeiten sind prächtig, sodass sich bald auch die Damen der besseren Kreise um ihre Dienste reißen. Und als sie auch noch von einem Seidenhändler umworben wird, scheint ihr Glück perfekt. Doch ein dunkler Schatten der Vergangenheit beginnt sie einzuholen...
Personen: Schacht, Andrea
Schacht, Andrea:
Goldbrokat : Historischer Roman / Andrea Schacht. - München : Blanvalet, 2009. - 608 S.
ISBN 978-3-7645-0297-3 19,95 EUR
R 11 - Signatur: R 11 - Schöne Literatur