Mit der Person seines Kriminalkommissars Maigret hat der Schriftsteller Georges Simenon im Jahre 1928 einen neuen Typ des Polizeibeamten geschaffen. Ruhe, Umsicht und viel Verständnis zeichnen diesen Mann aus, der bei der Aufklärung komplizierter Mordfälle sich nicht allein auf die polizeiliche Akribie des Erkennungsdienstes verlässt, sondern das Psychologische stets mit dem Faktischen zu verbinden versteht. Maigrets Gefühl für die jeweilige psychologische Situation, für die Atmosphäre und die Umgebung, in der das Verbrechen zur Ausführung kam, hilft bei der Analyse seiner Fälle oft mehr, als der große, ihm zur Verfügung stehende Polizeiapparat. Es ist vor allem der Mensch, auch der Kriminelle, der Maigret interessiert unter die Lupe nimmt; es ist sein Interesse an der krankhaften Psyche des Verbrechers, der mit seiner Umwelt in Konflikte geriet, aus dem Gefängnis seiner Verhältnisse ausbrach und schuldig wurde. Viele dieser kleinen Mosaiksteine, die ein Verbrechen auslösten, reihen sich in Maigrets Überlegugen zu einem Ganzen. Das Gesamtbild nimmt schärfere Konturen an und Kommissar Maigret kann in seinen hochspannenden Fällen das Netz um Mörder und Gangster eng zusammenziehen.
Der Mord an einem jungen Mädchen erweist sich als besonders schwieriger Fall für Maigret. Bei der Tatortbesichtigung trifft der Kommissar auf den geachteten Chirurgen Professor Gouin, der mit dem Opfer liiert war. Hat der beruflich erfolgreiche, privat jedoch egoistische und gewissenlose Arzt mit dem Verbrechen zu tun? Bald stößt der Pariser Kommissar auf weitere Verdächtige: einen Barpianisten, der das Mädchen heiraten wollte, Madame Gouin und deren Schwester, die ihren Schwager erbittert hasst sowie Dr. Lucile Decaux, die Assistentin des Chirurgen ... Basiert auf dem 43. Roman der Maigret-Serie: ›Maigret se trompe‹ (1953). Im deutschen Sprachraum wurde der Roman als ›Hier irrt Maigret‹ publiziert.
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Kommissar Maigret
Regie: Andrew Osborn; Schauspieler: Neville Jason, Helen Shingler, Rupert Davies, Ewen Solon; Musik: Ron Grainer; Produktion: Andrew Osborn; Vorlage: Georges Simenon; Drehbuch: Roger Burford
Vereinigtes Königreich 1960; FSK 12; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (53 min); Bild: 4:3 SD
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