Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten: Das wahre Gesicht des Tschetschenien-Kriegs Der russische Major Schilin hat sich in den Tschetschenienkriegen eingerichtet: Er ist der "Benzinkönig ", der Profiteur, der einen einträglichen Handel mit dem Benzin, das er eigentlich bewachen soll, installiert. Gegen Geld beliefert er jeden - auch den Feind. Aber er ist auch ein Garant von Zivilisation, von Verlässlichkeit, von Ordnung inmitten kriegerischer Anarchie. Am Leben und Sterben von Schilin entwirft der Altmeister der russischen Literatur ein gewaltiges Epos über die Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Irgendwann während des zweiten Tschetschenienkrieges: Der "faule" Krieg hat die Moral der russischen Offiziere und Soldaten so zerstört, dass sie sich alle abgesetzt haben. Zurück bleibt Major Schilin, der allein die Benzinlager beaufsichtigen muss. Er überlebt durch einen heroischen Trick und beginnt, sein "business" zu entwickeln: Jedes zehnte Fass Benzin verkauft er von nun an die tschetschenischen Rebellen und steckt das Geld in die eigene Tasche. Er wird zum geachteten "Benzinkönig ", denn durch den Handel errichtet er eine ordnende Instanz mitten im Chaos des Krieges. Schilin weiß: "Es gibt keine Regeln in diesem Krieg, außer einem Gesetz der Gesetze: Schuldest du Geld? Dann gib es her." Und doch wird am Ende auch Schilin zum Opfer sinnloser Gewalt. Nur die Schönheit der Berge übersteht den kriegerischen Konflikt, den am Ende längst keiner mehr genau versteht.
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Weiterführende Informationen
Personen: Makanin, Vladimir S. Nitschke, Annelore Makanin, Wladimir
Makanin, Vladimir S.:
Benzinkönig : Roman : Luchterhand, 2011. - 364 S.
ISBN 9783641062293
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