In ihrer Heimat wurde die philippinische Schauspielerin Anita Linda gefeiert und verehrt. Hier glückt ihr in einer fulminanten Altersrolle eine leise, fesselnde Vorstellung.

Adela ist eine ehemalige Radiomoderatorin. Ihren 80. Geburtstag feiert sie allein in den Slums von Manila und sehnt sich nach ihrer Familie sowie der Stabilität der vergangenen Jahre.

Adela ist umgeben von einem Meer aus Menschen und deren Problemen, Erfolgen und Trivialitäten. Während sie ihren täglichen Aufgaben nachgeht, wird sie vom Alltag und den dramatischen Ereignissen ihrer Umgebung mitgerissen. Sie hilft bei der Entbindung eines Kindes vor einer Menge von Schaulustigen. Sie beobachtet, wie die Bewohner des Slums eine politische Kundgebung organisieren. Sie betet in der Kirche und trifft einen alten Kollegen, der heute ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist. Sie besucht ihren Sohn im Gefängnis. Sie sitzt sogar für kurze Zeit in einer Karaoke-Bar für eine improvisierte Geburtstagsparty.

Am Ende isst Adela allein ihr Geburtstagsessen. Sie sieht die Sonne über der Bucht von Manila untergehen und denkt über ein Leben voller Enttäuschungen nach.

Die Karriere der philippinischen Schauspielerin Anita Linda (1924-2020) erstreckte sich über fast acht Jahrzehnte, sie spielte in annähernd 400 Filmen. In ihren frühen Jahren verkörperte sie überwiegend romantische Frauen, später erlangte sie Anerkennung für ihre Darstellungen mütterlicher Rollen, in denen sie philippinische Kämpfe und deren Lebensstil nachzeichnete. Oft wurde sie als das "Gesicht des philippinischen Kinos" bezeichnet, zwei Jahrzehnte lang war sie einer der größten Kassenmagneten des Landes. Anita Linda gewann zahlreiche Auszeichnungen auf internationalen Filmfestivals und erhielt etliche nationale Preise.

"Mit seiner künstlerisch perfekten Momentaufnahme einer lebendigen Gemeinschaft erinnert 'Adela' an Pedro Costas ähnlich rigoroses Porträt des Slumlebens in 'Jugend voran!'." (Village Voice).

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