Als der zehnjährige Uli im April 1940 ins Internat gegeben wird, schreibt der Vater ihm jeden Sonntag einen Brief: liebevoll, aufmunternd, mitunter ermahnend. Und auch der Sohn gibt wöchentlich Nachricht. Beinahe sieben Jahre lang. Der Kriegsalltag, aber auch das Glück und die Nöte eines Heranwachsenden spiegeln sich in diesen ergreifenden Briefen. Sie zeigen Hans Fallada von einer bisher unbekannten Seite: als Vater, der sich überzeugend als Freund zu geben weiß. Vater und Sohn - die anrührende, bisher unveröffentlichte Korrespondenz zwischen Hans Fallada und seinem Sohn Uli Ditzen. Von seinen vielen Seiten zeigt Fallada hier die privateste: den Vater. Seine Briefe spiegeln unmittelbar sein Alltagsleben in denschweren Jahren von 1940 bis 1946 wider. Als der Sohn Uli 1940 von der Dorfschule in Carwitz auf das Gymnasium nach Templin in der Uckermark wechselt und im Internat leben muss, verspricht ihm der Vater, jeden Sonntag einen Brief zu schreiben. Bedingung ist, dass auch Uli jede Woche schreibt. Falladas Briefe an den Sohn sind liebevoll, lustig und kameradschaftlich, und, wenn es sein muss, auch ermahnend. Er lässt ihn teilhaben am Leben in Carwitz, erzählt von den Geschwistern, seiner Arbeit auf demHof und mit den Tieren, von seinen Sorgen, den Kriegsalltag zu bewältigen. Uli berichtet von der Schule, von Freunden, von Luftalarm und schlechtem Essen. Ein starkes, inniges Verhältnis bindet beide, das durch die Scheidung der Eltern zunächst kaum beeinträchtigt wird. Es brach erst, als der Sohn in den beiden letzten Lebensjahren des Vaters Zeuge der Morphiumsucht und des Verfalls wurde. Uli Ditzen: "Mit diesem Briefwechsel hat mein Vater sich mir wiedergegeben, über ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod."
Personen: Fallada, Hans Ditzen, Uli
H
910
FALL
Fallada, Hans:
Mein Vater und sein Sohn : Briefwechsel / Hans Fallada ; Uli Ditzen. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau-Taschenbuch Verl., 2005. - 243 S. : Abb.
ISBN 3-7466-2145-3 brosch. : 7,95 €
H 910 Fallada - Sachbücher