Im Lager Auschwitz-Birkenau, wo in den Jahren 1940-44 mehrere Millionen Menschen vergast und verbrannt worden sind, gab es ein Gefangenenorchester, das aus jungen Frauen bestand. Es war einer eitlen Laune des Lagerkommandanten entsprungen und sollte ebenso zur Manipulation der Häftlinge dienen wie zur Erbauung der Mörder. Dirigentin war Alma Rosé, Nichte des Komponisten Gustav Mahler, Jüdin aus Wien. Sie verlangte von den Mitgliedern des Ensembles, jungen Mädchen aus Deutschland, Frankreich, Polen und anderen europäischen LÄndern, äußerste Disziplin und Gehorsam. Der Kampf ums Überleben war für sie der Kampf um die musikalische "Leistung": Marschmusik für die ausgemergelten "Arbeitskommandos", Beethoven, Schumann, Puccini, Mendelssohn für den Kommandanten, die Aufseherinnen von der SS und den KZ Arzt Dr. Mengele. Die Sängerin Fania Fénelon wurde im Januar 1944 Mitglied des Mädchenorchesters. Sie beschreibt mit schlichter Anteilnahme die Phasen der Erniedrigung bis hin zur Entmenschlichung, die sie erlebt hat, sie schildert den verzweifelten Kampf gegen die Todesangst ihrer Gefährtinnen und die Zerstörung der Persönlichkeit.
Personen: Fénelon, Fania
G Aut Fén 1
Fénelon, Fania:
Das Mädchenorchester in Auschwitz / Fania Fénelon. - 11.Aufl. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1994. - 310 S. ; 18 cm. - (dtv; .)
Einheitssacht.: Sursis pour l'orchestre
ISBN 978-3-423-01706-0 Tb
G Aut - Sachbuch