Freundschaft zwischen einem Mädchen und zwei Jungen. Tatort Schule. Themen: Rassismus, Antisemitismus, Gewalt, Mitläufertum.
Der Comic zur TV-Serie für Jugendliche ab 12
Teenager zu sein ist nie einfach.
Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt - aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft.
Andreas Steinhöfels Protagonist_innen sind nicht nur unglaublich liebenswert, sondern auch durchaus kompliziert - und haben ihre ganz eigene Art, damit umzugehen. Während das Publikum die Geschichte in der gleichnamigen TV-Serie hauptsächlich aus Hamids Perspektive erfährt, wird diese Geschichte aus Charlys Sicht von Andreas Steinhöfel erzählt und von Melanie Garanin gezeichnet und verleiht ihr damit eine weitere Facette.
Borromäusverein e.V.
Charly, Benny und Hamid. Seit Ewigkeiten befreundet. Mittlerweile (Pre-)Teens. Charly ist begeisterte Umweltschützerin, Benny fasziniert von Höhlen und Hamid talentierter Comiczeichner. Ich-Erzählerin Charly berichtet in sechs Kapiteln von dem Freundschaftsdrama zwischen den dreien, bei dem plötzlich Dinge zwischen ihnen stehen. Als Benny eine Kette mit Davidstern von seinem Großvater geschenkt bekommt und er sie seitdem in der Schule trägt, kommt es zu antisemitischen Äußerungen und Taten ihm gegenüber. Auch Hamid positioniert sich nicht gegen diese Taten, sondern zeigt sich als muslimischer Flüchtling sehr verunsichert über die Religionszugehörigkeit seines besten Freundes. Dabei spielte Religion doch zwischen ihnen nie eine Rolle. Charly hängt dazwischen, bekommt so einiges nicht mit, kriegt aber immerhin noch die Kurve und setzt sich für Gerechtigkeit und Aufklärung ein. Neid, Mobbing, Bedrohung, Rassismus, Religion und Gewalt. Der Stoff von "Völlig meschugge" könnte pädagogisch daherkommen, wird aber vom Meister der Kinderliteratur Andreas Steinhöfel erzählt und von der wunderbaren Comiczeichnerin Melanie Garanin bebildert. Und so entsteht ein äußerst gelungenes Zusammenspiel aus Bild und Text. Temporeich und klar und mit Figuren, die deutlich sagen, dass Antisemitismus "kein schlechter Scherz, sondern voll daneben und […] ganz nebenbei auch strafbar ist". Das Buch ist eine Bearbeitung des Drehbuches zur gleichnamigen KIKA-Serie, konzentriert sich aber auf Charlys Erzählperspektive - die mitunter aber auch von Szenen erzählt, bei denen sie nicht dabei war. Interessanterweise findet Hamid einen weisen Ratgeber in einem Iman: " Wir Menschen fühlen uns dann auch einsam, manchmal verwirrt und verloren. Verlassen. Dann ist es wichtig, uns auf das zu besinnen, was jeder Mensch will. Wir wollen geliebt werden und selber lieben. Wir wollen in Frieden leben, egal wo wir herkommen, welche Hautfarbe wir haben, welche Sprache wir sprechen." Für alle Bestände. Und auch ein toller Tipp für alle, die in der Bildungsarbeit tätig sind. Anna Winkler-Benders
(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. als Religiöses Kinderbuch des Monats September 2022)
Islam, Judentum, Freundschaft, Comics, Antolin (6. Klasse)
Serie / Reihe: Graphic Novel
Personen: Garanin, Melanie
Standort: Hauptstelle
Leseror. Aufstellung: K Romane für Kinder
K
Völ
Völlig meschugge?! / Andreas Steinhöfel ; Melanie Garanin ; nach einem Drehbuch von Klaus Döring und [einem weiteren] ; Manga-Sequenzen nach Zeichnungen von David Füleki. - Originalausgabe, 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, [20]22. - [unpaginiert], farbig ; 25 cm - (graphic novel) Völlig meschugge?!
ISBN 9783551796097 fest geb. : EUR 20.00
Erzählungen für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Comic