Mbue, Imbolo
Wie schön wir waren Roman
Roman für Erwachsene

»Imbolo Mbue ist eine überragende Erzählerin.« Jonathan Franzen.

Nach ihrem gefeierten Debüt »Das geträumte Land«, für das sie den PEN/Faulkner-Preis erhalten hat, beweist Imbolo Mbue mit »Wie schön wir waren« erneut ihre erzählerische Brillanz gepaart mit einem Gespür für die großen Themen unserer Zeit.

Die Bewohner von Kosawa leben in Angst, denn ein amerikanischer Ölkonzern droht das kleine afrikanische Dorf auszulöschen. Öllecks haben das Ackerland unfruchtbar gemacht; Kinder sterben, weil das Trinkwasser vergiftet ist. Den Menschen aus Kosawa werden Versprechungen über Aufräumarbeiten und finanzielle Reparationen gemacht, die nie eingehalten werden, aber die korrupte Regierung bedient nur ihre eigenen Interessen. Die Dorfbewohner beschließen, sich zu wehren. Ihr Kampf soll Jahrzehnte andauern. Erzählt aus der Perspektive einer Generation von Kindern, allen voran Thula, die zu einer Revolutionärin heranwächst.

Mbues zweiter Roman ist eine meisterhafte Untersuchung dessen, was passiert, wenn die Profitgier des Westens gepaart mit dem Gespenst des Kolonialismus auf die Entschlossenheit einer Gemeinschaft trifft, an ihrem angestammten Land festzuhalten - und auf die Bereitschaft einer jungen Frau, alles für die Freiheit ihrer Mitmenschen zu opfern.
Rassismus, Feminismus, Afrika, Diktatur, Umweltzerstörung, Ausbeutung

aus:
https://www.dw.com/de/verbrechen-in-nigeria-shell-vor-gericht/a-47476224
"Menschenrechte
Verbrechen in Nigeria: Shell vor Gericht
Mehr als zwei Jahrzehnte lang haben vier Witwen dafür gekämpft, von einem Gericht angehört zu werden. In Den Haag berichteten die Frauen nun von den Hinrichtungen ihrer Männer - und was Shell damit zu tun haben soll.
Der britisch-niederländische Ölmulti Shell muss sich in den Niederlanden wegen Menschenrechtsverbrechen in Nigeria verantworten. Vier Witwen des Volkes der Ogoni werfen dem Konzern vor, die nigerianische Militärregierung in den 90er Jahren bei der Verhaftung und Ermordung ihrer Männer unterstützt zu haben. "Über Jahre hat Shell dafür gekämpft, dass dieser Fall nicht vor Gericht verhandelt wird", sagte die Klägerin Esther Kiobel laut Amnesty International. Die Menschenrechtsorganisation unterstützt die Frauen.

Die Ogoni hatten im Niger-Delta gegen die Verschmutzung ihres Lebensraumes durch die Ölförderung gekämpft. Der Protest wurde von Diktator Sani Abacha 1995 blutig niedergeschlagen. Shell, das seinen Firmensitz in den Niederlanden hat, hatte enge Verbindungen zur Militärdiktatur. "Die Frauen sind davon überzeugt, dass ihre Männer noch lebten, hätte Shell nicht so schamlos seine eigenen Interessen vorangetrieben und damit die nigerianische Regierung zu der blutigen Niederschlagung der Proteste ermutigt", sagt Amnesty-Experte Mark Dummett.

Keine Visa für zwei Klägerinnen

Mehr als zwei Jahrzehnte dauere der Rechtsstreit inzwischen, doch erst jetzt könnten die Frauen vor einem Richter von ihren Erlebnissen berichten, betont Amnesty. Die Klägerinnen wollen die Komplizenschaft des Unternehmens an der Hinrichtung ihrer Ehemänner nachweisen und eine Entschuldigung sowie Entschädigungen erstreiten. In der Klageschrift wird Shell der Mittäterschaft an der ungesetzlichen Verhaftung und Hinrichtung von neun Männern bezichtigt. Die sogenannten Ogoni Nine, darunter Barinem Kiobel und der Autor Ken Saro-Wiwa, wurden wegen ihres Protests am 10. November 1995 gehängt.
Die Klage gegen Shell wurde im Juni 2017 von Esther Kiobel und drei weiteren Frauen bei einem Zivilgericht in Den Haag eingereicht. Das Unternehmen sorgte immer wieder für Verzögerungen und bemühte sich, einen Prozess abzuwenden: Shell habe "keine Rolle bei der Verhaftung, dem Prozess und der Hinrichtung dieser Männer gespielt". Esther Kiobel musste 1998 aus Nigeria fliehen und lebt heute in den USA. Zwei der Klägerinnen konnten nicht am Prozessauftakt in Den Haag teilnehmen, weil sie keine Visa erhielten.

Im Niger-Delta wird seit den 50er Jahren Öl gefördert. Sümpfe und Flussarme sind verseucht. Die Lebensbedingungen des dort ansässigen Ogoni-Volkes wurden nachhaltig beeinträchtigt. Bis heute ist das Trinkwasser mit Öl verschmutzt und Landwirtschaft durch Öllachen auf den Böden unmöglich. Der Ölkonzern Shell wehrt sich nach wie vor, dafür die Verantwortung zu übernehmen.

rb/qu (afp, ap, epd) ..."


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Mbue, Imbolo

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Holocaust Kenia Afrika USA Ägypten Amerika Besiedlung Entdeckung Kolonialisierung Kontinent Nordamerika Südamerika Sklaverei Tansania Äthiopien Wirtschaft Rassismus Nationalsozialismus Kanaren Projekt: Anderssein Christinaschule Umwelt Staat Algerien Benin Ghana Marokko Nigeria Sahara Südafrika Tunesien Erdöl Öl Diktatur Sudan Volk Diskriminierung Swasiland Zaire Umweltverschmutzung Ku-Klux-Klan Staatsform Libyen Mosambik Tundra Simbabwe Mali Senegal Kamerun Lesotho Namibia Land Mittelamerika Amerika <Geschichte> Diktator Angola Araber Botswana Burundi Darfur Eritrea Gabun Gambia Guinea Hutu Kongo <Fluss> Liberia Malaw Mauretanien Niger Ruanda Sambia Sierra Leone Somalia Togo Tschad Tutsi Uganda Zentralafrikanische Republik Apartheid Entkolonialisierung Kolonie

Interessenkreis: Länder/Völker Besondere Schicksale besondere literarische Sprache oder Form

R

Mbue

Mbue, Imbolo:
Wie schön wir waren : Roman / Imbolo Mbue. - 1 Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2021. - 448 S. - (KiWi). - Aus dem Englisch. übers.
ISBN 978-3-462-05470-5 23,00 €

Zugangsnummer: 0042163001 - Barcode: 00409711
r - Roman für Erwachsene