Das ist nicht sein Revier. Kurt Palm ist als Theaterregisseur nicht hoch genug einzuschätzen, und als Autor (als Volksbildner, als Verpackungskünstler) hat er die Angst vor James Joyce bzw. "Ulysses" genommen, war auf Augenhöhe mit Adalbert Stifter, kam bei Mozart vom Hundertsten ins Tausendste und hat die Unkultur eines Friedrich Torberg, der im US-Exil fürs FBI Brecht bespitzelte, dokumentiert. Jetzt aber hat er "Bad Fucking" erzwungen. Das ist der Name eines vergessenen Ortes, in dem nicht einmal Handys funktionieren. Ein äußerst schräger österreichischer Krimi. Schriftsteller Heinrich Steinfest bringt solches oft zusammen. Der schafft es sogar, den Pluto einzubeziehen. In einer Höhle des Hausberges mit dem Namen Hohes Hirn findet der Bartl den toten Vitus. Bis das Opfer abtransportiert wird, vergehen 80 Seiten. Inzwischen kommen Cheerleader nach Bad Fucking, um zu trainieren. Dem Zahnarzt wird von seiner Putzfrau die Hose geöffnet. Der Bankdirektor organisiert rumänische Prostituierte. Die Innenministerin, wegen ihrer Nebengeschäfte "Sperrmüll-Mizzi" genannt, will ein Asylantenheim bauen. Der Ortspolizist bildet sich ein, dass die Aale vom Meer in den Höllensee zurückkommen (er sammelt Würmer für sie) ... schaut endlich, was dem Vitus widerfahren ist! Oder: Man verrate wenigstens, was der Vitus für ein Mensch war. Aber nein, der Ortspolizist geht nach getaner Arbeit aufs Klo, danach trinkt er Apfelsaft. Wir sind mittendrin, aber oft sträubt sich etwas dagegen. Es treten auf: der Hintersteiner, der Schreckenschlager, die Sandleitner, der Schallmoser, der Rettenbacher, Ludmilla, Camilla, Sandra, Dr. Klopf ... Da ist es kein Wunder, wenn im Hirn kein Platz mehr frei ist für hintergründige Witze. Gut ist freilich, dass die entführte Innenministerin wieder auftaucht; und dann kommen die Aale. Der Polizist begrüßte sie in seiner schönsten Uniform. (Kurier)

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Personen: Palm, Kurt

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