Umfangreicher orientalischer Bildungs- und Familienroman, der im Damaskus der 1950er Jahre spielt. (DR) In der Laudatio zum Nelly-Sachs-Preis 2007 an Rafik Schami formuliert Meike Feßmann es einfach so: 'Rafik Schami ist ein großer Geschichtenerzähler.“ Den meisten ist er bekannt durch seinen 2004 erschienenen Roman 'Die dunkle Seite der Liebe“. Und um die verschiedenen Formen der Liebe geht es auch in seinem neuesten Buch. Dieses opulente Werk ist durchdrungen von der Liebe zur Heimatstadt Damaskus - 'Rafik Schami“ ist ein Künstlername, der eigentlich 'Damaszener Freund“ bedeutet. Behandelt wird die Liebe zu Büchern, zur Kalligraphie und natürlich die Liebe zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, homoerotische Liebe und die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Gewidmet ist der Roman dem bedeutendsten Kalligraphen aller Zeiten, Ibn Muqla. Sowohl der Titel als auch alle Kapitel-überschriften sind in lateinischen Buchstaben und arabischer Kalligraphie gestaltet und geben uns so eine bescheidene Vorstellung eines Hauptthemas. Es wird nämlich in diesem episch breiten Text eine Vielzahl von Geschichten erzählt. Selbst die Gassen, ihre Lage, die Gerüche in den Gassen, die Geschäfte, die Häuser und ihre Bewohner werden ausführlich geschildert. Wer will, findet auch zahlreiche autobiografische Parallelen zur Kindheit und Jugend Rafik Schamis in den 1950er Jahren in Damaskus. Er lässt die Stadt und diese Zeit vor unseren Augen wieder auferstehen. Vorausdeutungen und Rückblenden sowie eine Unmenge von deutlich charakterisierten Personen zwingen zu aufmerksamer Lektüre. Freilich kann man auch nur dem Hauptstrang folgen. In diesem wird von der arrangierten Ehe zwischen Nura und Hamid Farsi erzählt und wie es dazu kommt, dass Nura sich in einen anderen Mann verliebt und mit ihm flieht. Wie gesagt: Rafik Schami ist ein großer Geschichtenerzähler. bn* Silvia Westreicher *bn* Silvia Westreicher

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Personen: Schami, Rafik

Schlagwörter: Damaskus Autor <Deutschland>