Ein Roman, der die Jahre 1939 bis 1945 umspannt. Auf Antonia kommt einiges an Aufgaben zu: ihr Vater, der sich als Hochschullehrer vor den Nazis nicht mehr sicher fühlt, setzt sich mit seiner Frau nach Italien ab und lässt sie mit ihren zwei Kindern und einem Mann, der als Rechtsanwalt den Nazis kaum ausweichen kann, in Linz zurück. Außerdem wollen die Eltern auch ihren kleinen Bruder, den erst 12-jährigen Peter, in ihrer Obhut zurücklassen. Und da ist noch etwas: Marie, das dritte Kind ihres Vaters, so alt wie Antonia selbst, die Frucht einer Jugendliebe, von der Antonia nichts weiß. Konfliktstoff ist also genug gegeben und Renate Marschner, bekannt durch ihr Talent, das private Leben in Zeiten zu zeigen, in denen jede Privatheit verdächtig und von außen bedroht war, nützt ihn weidlich aus. Aber es sind Tatsachen, die sie vor unsere Augen zurückruft, die ständige Angst, entdeckt oder entlarvt zu werden, selbst wenn es sich um lächerliche alltägliche Kleinigkeiten handelte. Ausländische Radiostationen abhören konnte zur Todesstrafe führen, ebenso wie lästerliche Bemerkungen über das ungeliebte Regime. Vernaderertum war beliebt und konnte in einschlägigen Kreisen zu Ehrung und Achtung führen. Trotz aller Schrecken - einmal war der Krieg zu Ende, Antonias Mann kam nach Hause, der Alltag trat wieder ins eine Rechte ... Ein beeindruckendes Buch. Liselotte Bujak
Personen: Marschner, Rosemarie
Marschner, Rosemarie:
¬Das¬ Jagdhaus : Roman / Rosemarie Marschner. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2005. - 460 S.
ISBN 3-423-24501-8 kt. : Eur 15,00
Politische und sozialkritische Romane - Signatur: DR.Z Mars - Buch: Dichtung