Die erschütternde Geschichte einer Familie, die Opfer eines manipulierten Moralbegriffes wird. (DR) Die Zwillingsbrüder Amed und Aziz müssen miterleben, wie ihre Großeltern durch eine Bombe ums Leben kommen. Ihr Vater Zahed, der die Orangenplantage seines Vaters bewirtschaftet, wird daraufhin von einem Rebellenführer vor eine grausame Wahl gestellt. Unter dem Vorwand, einen Vergeltungsanschlag auf ein feindliches Militärlager zu planen, fordert dieser von Zahed einen der beiden Söhne, der mit einem Sprengstoffgürtel das Attentat ausführen soll. Schweren Herzens entscheidet sich der Vater für Amed, da Aziz an einer unheilbaren Krankheit leidet. Für Zahed wäre es kein Opfer, den kranken Sohn zu wählen, der ohnedies keine hohe Lebenserwartung hat. An dieser Stelle wird deutlich, wie sehr die Grenzen zwischen "religiöser Ehre" und menschenverachtender Manipulation verschwimmen können. Die Familie, die bislang von Harmonie und gegenseitiger Liebe getragen war, wird mit einem Schlag vor eine Zerreißprobe gestellt. Die Mutter greift daraufhin zu einer List, mit der sie ihren Mann zu täuschen versucht. Doch am Ende stellt sich heraus, dass sie alle von fanatischen Kriegstreibern manipuliert worden sind. Larry Tremblay hat einen unglaublich berührenden Antikriegsroman geschrieben, der aufzeigt, mit welchen Mitteln Menschen in Kriegsgebieten dazu gebracht werden, ihr Lebensglück für eine todbringende Vorstellung von Ehre und Moral zu opfern. "Der Name meines Bruders" ist ein Buch von höchster Qualität. Es sollte auch in den Schulen als Klassenlektüre verwendet werden.

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Personen: Tremblay, Larry Sanmann, Angela (Übers.)

Schlagwörter: Krankheit Krieg Zwillinge Tod Junge Großeltern Märtyrer Autor <Kanada>