Die Anziehungskraft des Bösen und wie man zum Waffen-Narren wird. (DR) Der Ich-Erzähler, ein Student, findet bei einem nächtlichen Spaziergang in Tokio nicht nur eine Leiche, sondern auch einen Revolver. Es ist unklar, ob es sich um die Mordwaffe handelt oder ob ein Selbsttötungsdelikt vorliegt. Jedenfalls nimmt der Student den Revolver an sich und mit nach Hause. Die Waffe löst ein beglückendes, berauschendes Gefühl bei ihm aus, belebt ihn direkt. Er nimmt sie sogar mit an die Uni. Mehr und mehr ergreift sie von ihm, seinen Gedanken und Phantasien Besitz. Bei seinen sozialen und sexuellen Kontakten hingegen verhält er sich recht unbezogen, ja, herzlos, vermag ihnen weder Dauer noch Intensität zu verleihen. Selbst der nahe Tod seines Vaters, der ihn einst zur Adoption freigegeben hat, löst kaum Gefühle in ihm aus. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt dem Revolver, der direkt danach verlangt, wieder einmal abgefeuert zu werden. Denn noch stecken vier Kugeln in der Trommel der Handfeuerwaffe. Obwohl der Todesfall, dem die Waffe zuzuordnen war, bald zu den polizeilichen Akten gelegt wird, taucht eines Tages ein Polizist auf, der davon überzeugt ist, dass der Student die Waffe besitzt. Mehr soll vom Inhalt des sich stetig zuspitzenden Romans nicht erzählt werden. Spannend und stringent erzählt Nakamura in seinem Erstlingsroman, der bereits 2003 auf Japanisch erschien, auf ein überraschendes Ende hin. LeserInnen von Psychokrimis und Bibliotheken sehr zur Anschaffung empfohlen.
Personen: Eggenberg, Thomas (Übers.) Nakamura, Fuminori
Nakamura, Fuminori:
¬Der¬ Revolver : Roman / Fuminori Nakamura. - Zürich : Diogenes, 2019. - 184 S. - Aus dem Japan. von Thomas Eggenberg
ISBN 978-3-257-07061-3 fest geb. : Eur 22,70
Thriller, Spannungs- und Agentenroman - Signatur: DR.E Naka - Buch: Dichtung