Emma lebt an einem außergewöhnlichen Ort, dem Friedhof. (ab 9) (JE) Emma, ein zwölfjähriges Mädchen, lebt mit ihrem Vater auf dem Friedhof, also nicht direkt, sondern außerhalb der Mauer, ganz nahe dran. Grund für diesen ungewöhnlichen Wohnort ist der Beruf ihres Vaters, er ist Totengräber. Früher war er Schiffskoch und deshalb beglückt er Emma mit allerlei exotischen Gerichten, damit sie herausfindet, wie die Welt schmeckt: von Bouillabaisse bis Heuschrecken. Über Emma wird viel geredet, unter anderem weil sie mit den Toten spricht. Sie kennt alle Gräber, legt Chroniken an und schreibt Tagebuch. Emma ist eine Außenseiterin. Doch da taucht plötzlich Peter am Friedhof auf, dessen Zwillingsbruder verstorben ist. Die beiden lernen sich kennen und Emma hilft ihm, mit seiner Trauer umzugehen. Weil mit dem Tod kennt Emma sich aus, darin ist sie eine Expertin. Rosemarie Eichinger gelingt es, auf leichte und heitere Weise den Handlungsort Friedhof als Spiel- und Lebensraum und die Themen Tod, Trauerarbeit, Außenseitertum und Freundschaft darzustellen. Ganz nebenbei erfährt man viel Wissenswertes über historische Bestattungsrituale, griechische Mythologie oder über die Arbeit eines Totengräbers. Dieser realistische Kinderroman erlaubt es, mit der phantasiebegabten Emma einen völlig unängstlichen, tabulosen Blick in Grüfte und auf Gräber zu richten. Sie zeigt auch, auf welch liebevolle Weise Tote - geliebte wie unbekannte - in den Alltag integriert werden können und welch lebensbejahende Wirkung Freundschaften haben. Eine Bereicherung für jedes Bibliotheksregal!
Personen: Eichinger, Rosemarie
Eichinger, Rosemarie:
Essen Tote Erdbeerkuchen? / Rosemarie Eichinger. - Wien : Jungbrunnen, 2013. - 117 S.
ISBN 978-3-7026-5854-0 fest geb. : ca. € 15,95
Gesellschaft, Psychologie, Krankheit - Signatur: JE.T Eich - Buch: Kinder/Jugend