Die zwei letzten Lebenstage von Arthur Schnitzlers Tochter Lili einfühlsam erzählt. (DR) Der einfühlsam geschriebene Roman handelt von Lili Cappellini, der Tochter von Arthur und Olga Schnitzler, und beschreibt ihre letzten zwei Lebenstage. Lili, verheiratet mit Arnoldo Cappellini, einem Faschisten und Mussolini-Anhänger der ersten Stunde, in den sie sich aufgrund seiner eindrucksvollen Erscheinung verliebt hat, ist unglücklich. Die Eltern stimmten der Verbindung zögernd zu, aber Lili setzte sich durch, das junge Paar lebt in Venedig. Der Alltag kehrt in die Beziehung ein, das Leben wird für die an einen reichen, unterhaltsamen, kapriziösen Lebenswandel und an ein literarisches Panorama gewöhnte Lili bald langweilig, zudem ändern sich die politischen Umstände in Italien. Der Alltag des Ehepaares wird eintönig, gegenseitig verletzend und ist auch aufgrund von finanziellen Problemen angespannt. Lili wünscht sich ein Kind, um damit Arnoldo wieder für sich zu gewinnen. Aber es kommt nichts so, wie sie es sich in Wien in ihren romantischen Träumen vorgestellt hat. Enttäuscht erschießt sie sich. Der Text beschreibt die triste Lage von Lili sehr einfühlsam, immer wieder auf die Geschichte der Familie Schnitzler zurückgreifend, um darin eine Erklärung für die menschlichen Irrwege zu finden. *bn* Elfie Zugsberger
Personen: Weingartner, Gabriele
Weingartner, Gabriele:
Fräulein Schnitzler : Roman / Gabriele Weingartner. - Innsbruck : Haymon, 2006. - 247 S.
ISBN 3-85218-499-1 fest geb. : ca. Eur 19,90
Biographien zu Dichtung und Literatur - Signatur: BI.L Wein - Buch: Sachbuch