Eine junge Frau (27) gerät in der Nazizeit in das Euthanasieprogramm für Geisteskranke. Kurz vor ihrem Tod erzählt sie einem jungen Arzt ihre Lebensgeschichte. Eine junge Frau gerät in das Euthanasieprogramm der Nazis, weil sie sich mit einem Schild "Ein Weltkrieg ist genug, deutsche Soldaten bleibt zuhause" an den Bahndamm gestellt hat. In der Anstalt für Geisteskranke erzählt sie, kurz bevor sie getötet wird, einem jungen Arzt ihr Leben. Angefangen hat es mit einer ärmlichen Kindheit und einer strengen Mutter auf dem Lande. Das Pfarrhaus, in dem sie als Kindermädchen aushelfen darf, wird zum Sprungbrett für die Ausbildung zur Säuglingsschwester. Sie heiratet, bekommt einen Sohn und ist schon mit Mitte 20 Witwe. Glücklicherweise gelingt es ihr, ihren kleinen Sohn mit falschem Namen und entsprechenden Papieren nach Frankreich zu bringen. Dieser Sohn, so kann man den letzten Sätzen des Buches entnehmen, erfährt von jenem jungen Arzt von damals die Geschichte seiner "fremden Mutter". Die Erzählung der jungen Frau ist ihrem einfachen Bildungsstand entsprechend von äußerster Schlichtheit und Naivität geprägt. Der junge Arzt dient lediglich als Stichwortgeber. Literarisches ist in diesem simplen Dialogroman leider fast völlig auf der Strecke geblieben.
Personen: Haidegger, Christine
Haidegger, Christine:
Fremde Mütter : Roman / Christine Haidegger. - Salzburg : O. Müller, 2006. - 262 S.
ISBN 3-7013-1119-6 € 21,--
Politische und sozialkritische Romane - Signatur: DR.Z Hai - Buch: Dichtung