Altägyptische Gottheit trifft auf Jack the Ripper. (DR) Um es gleich vorwegzunehmen - die titelgebende ägyptische Gottheit ist nur eine Randfigur in dieser Geschichte; im Mittelpunkt steht vielmehr Katzengöttin Bastet, kurz und salopp Bast genannt. Sie kommt ins London des vorigen Jahrhunderts, um hier ihre "Schwester" Isis zu suchen, die "Gattin" des Horus (in der ägyptischen Mythologie die Mutter des Horus…), für die sie allerdings mehr als nur geschwisterliche Gefühle hegt. Isis scheint die Gefühle aber nicht im gleichen Maße zu erwidern und weigert sich, mit Bast in die Heimat zurückzukehren, sondern bleibt lieber weiterhin als Prostituierte (!) in England. Dann gilt es noch Horus aufzuhalten, der, ergrimmt über die Plünderung ägyptischer Kunstschätze durch die Briten, das Imperium dem Erdboden gleichzumachen gedenkt. Da dieser Plot alleine dem Autor offenbar zu dünn erschienen ist, wird Bast noch in die legendären Ripper-Morde involviert, die sie so nebenbei mit dem Scotland-Yard-Inspektor Aberline aufklärt. Ist die Geschichte an sich schon schwer verdaubar, macht es die Aufbereitung nicht besser. Es wird immer wieder angedeutet, dass es sich nicht um "echte" Götter handelt - vor 5.000 Jahren scheinen sie Menschen gewesen zu sein -, aber was die schwarzen Gestalten mit den feuerroten Haaren nun wirklich darstellen sollen, lässt der Autor offen. Während Horus einen Kopfschuss problemlos übersteht - Kugeln können ihm offenbar nichts anhaben - stirbt eine andere der Gottheiten wenige Seiten später an der selben Verletzung. Und auch was Hohlbein auf den letzten Seiten als den legendären Jack the Ripper präsentiert, hat nichts mehr mit Einfallsreichtum zu tun, sondern scheint vielmehr einem Akt purer Verzweiflung entsprungen. Sowohl die inneren Konflikte als auch die Kampfszenen hat man bei Hohlbein alle schon einmal gelesen - allerdings viel überzeugender und spannender. *bn* Anita Ruckerbauer

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Personen: Hohlbein, Wolfgang

Schlagwörter: Taschenbuch Götter Autor <Deutschland>