Biografie einer Frau, die sich ihr Leben anders vorgestellt hatte. (DR) Erika Pluhar beschreibt in diesem Roman den Lebensweg ihrer Mutter Anna von ihrer Geburt im Jahre 1909 bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es ist ein wahrhaftig ungewöhnlicher Lebensweg - vor allem für die damalige Zeit. Annas großer Traum ist es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schon von Kindheit an zieht sie sich in sich selbst zurück, findet kaum Anschluss an Gleichaltrige und langweilt sich im Alltagsleben. Sie möchte Künstlerin werden, doch die Entwicklung verläuft anders. Als sie erwachsen ist, lernt sie "den Mann fürs Leben" kennen, so glaubt sie jedenfalls. Schließlich wandert sie mit ihm zusammen nach Brasilien aus, wird aber dort nie heimisch. Der Nationalsozialismus - dem ihr Mann zutiefst verbunden ist - löst auch in ihr Begeisterung aus, doch zunehmend wird sie von Zweifeln geplagt. Nach ihrer Rückkehr nach Österreich dämmert ihr, dass irgendetwas faul ist. Und immer wieder stellt sie fest, dass das Leben ständig an ihr vorüberzieht. Anna steht sicher stellvertretend für unzählige andere Frauen dieser Zeit, die sich ihr Leben ganz anders vorgestellt hatten, als es verlaufen ist. Ihr Kindheitstraum - das Leben selbst in die Hand zu nehmen - ist nicht in Erfüllung gegangen. Pluhar überzeugt in diesem Roman mit einem fesselnden und gleichzeitig unterhaltsamen Stil.
Personen: Pluhar, Erika
Pluhar, Erika:
Im Schatten der Zeit : Roman / Erika Pluhar. - St. Pölten : Residenz-Verl., 2012. - 284 S.
ISBN 978-3-7017-1588-6 fest geb. : ca. € 21,90
Biographien zu Kunst, Theater, Film - Signatur: BI.K Pluh - Buch: Sachbuch