Um die Demütigungen in der Schule zu kompensieren, verbringt der fettleibige Moo täglich Stunden auf einer abgelegenen Autobahnbrücke. Dabei wird er Zeuge eines von der Polizei inszenierten Mordes, mit dem ein Gangsterboss überführt werden soll. Moos Zeugenaussage ist für die Polizei höchst unerwünscht. Der Gangster jedoch ist bereit, Moo als Entlastungszeugen fürstlich zu entlohnen. Im Falle einer Weigerung wird ihm mit dem Tod gedroht. Der 15-Jährige gerät in einen unlösbaren Konflikt. Weder seine "degenerierten Eltern" noch die nicht vorhandenen Freunde können helfen. Moos Randständigkeit spiegelt sich in ungepflegter Slangsprache und einer schleppenden Kombinationsgabe, die aber dennoch Licht in das Intrigenspiel zu bringen weiß. Das "Gute" gibt es in diesem jüngsten und kompromisslosen Roman von Brooks faktisch nicht. Desgleichen keine Lösung, weshalb der Ausgang auch offen bleibt. Jugendliche Leser könnten bemängeln, dass der Held nicht identifikationsträchtig sei und die Sprache einer flotten Rezeption im Wege steht. Als literarisches Experiment hochinteressant. Empfohlen von der Stube bei der Vorstellung der Neuerscheinungen Frühjahr 2007 + im Mai 2007 vom Deutschlandfunk als eines der "besten 7 Bücher für junge Leser" ausgewählt.
Personen: Gutzschhahn, Uwe-Michael (Übers.) Brooks, Kevin
Brooks, Kevin:
Kissing the Rain : Roman / Kevin Brooks. - Dt. Erstausg. - München : dtv, 2007. - 412 S. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 3-423-71211-2 kart. : ca. Eur 12,40
Kriminalromane - Signatur: JE.D Bro - Buch: Kinder/Jugend