Babys verstehen viel mehr, als Erwachsene wahrhaben wollen. (PP) Anknüpfend an den mit Patricia Kuhl und Andrew Meltzoff gemeinsam verfassten Bestseller "Forschergeist in Windeln" aus dem Jahr 2000, legt die amerikanische Kinderpsychologin und Kognitionsforscherin Alison Gopnik ein weiteres umfassendes Buch über die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten von Babys vor. In insgesamt neun Kapiteln arbeitet Gopnik die Andersartigkeit frühkindlicher Wahrnehmung gegenüber der Weltsicht Erwachsener heraus und führt ihren Lesern die wundersame Wahrnehmungs-, Gefühls- und Gedankenwelt von Babys und Kleinkindern vor Augen. Sie erklärt, wie sich Kinder in ihrem Spiel eine Vorstellung von Zeit und Kausalität erarbeiten und nicht zuletzt, wie Kinder lieben lernen. All die wunderbaren beinahe grenzenlosen Anlagen zu erkennen und zu fördern, wäre darum die eigentliche Aufgabe der Erwachsenen, zumal Kinder aus den Beispielen, die Erwachsene ihnen geben, ihr eigenes emotionales Muster entwickeln. Menschen, die schon mit kleinen Kindern philosophiert haben, werden Gopniks Darstellungen bezüglich der Fähigkeiten bei der Wahrnehmung, dem moralischen Empfinden und dem Verantwortungsgefühl unseres kleinen Nachwuchses wenig überraschen, für einige andere Menschen aber mag die Erkenntnis, dass Kleinstkinder keineswegs lediglich mit einem Tabula Rasa-Bewusstsein ausgestattet sind, erstaunlich sein. Ob allerdings Gopniks verwegene Folgerung zutrifft, dass zwischen Kindern und Erwachsenen eine Art evolutionäre Arbeitsteilung herrsche, wobei Kinder für die Abteilung Forschung und Entwicklung zuständig seien, Erwachsene dagegen für Produktion und Vertrieb, sei einmal dahingestellt!

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Personen: Kober, Hainer (Übers.) Gopnik, Alison

Schlagwörter: Taschenbuch Kind Baby Säugling Entwicklung Kinderpsychologie