In seinem Debütroman lässt der Autor seine Großmutter die Familiengeschichte erzählen. 4 Generationen einer großbürgerlichen Familie werden auf diese Weise von Lala vorgestellt. Die Erzählungen sind unterhaltsam - Großmutter Lala ist eine selbstbewusste Person, der es nicht zuletzt darum geht die Familie von ihrer eigenen Bedeutung zu überzeugen. Dehnel (geboren 1980) bildet dabei gleichzeitig den Erzählprozess ab. Beispielsweise fragt der Enkel: "Wovon habt ihr im Krieg gelebt?" und Oma beginnt zu erzählen. Der Enkel unterbricht, fragt nach. Die Oma erklärt Einzelheiten und schweift dabei immer wieder ab. Es ist ein Prozess mündlicher Erzähltradition, an dem der Leser indirekt teilnimmt. Diese anekdotenhafte Erzählweise hat ihren Reiz. Allerdings hat sie auch den Nachteil, dass der Leser mitunter den Faden verliert ("Wer war denn jetzt noch mal Tante Wanda?") Die Bedeutung mündlich tradierter Familiengeschichte wird in diesem Roman exemplarisch und leicht lesbar vorgeführt. Vielleicht regt er sogar zum eigenen Erzählen an. Vielen Bibliotheken empfohlen
Personen: Dehnel, Jacek Schmidgall, Renate (Übers.)
Dehnel, Jacek:
Lala : Roman / Jacek Dehnel. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2008. - 350 S. - Aus dem Poln. übers.
ISBN 978-3-87134-591-3 fest geb. : ca. Eur 20,50
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Deh - Buch: Dichtung