Liebe endet nicht mit der Trennung, mit dem Tod des Partners. (DR) Die Ich-Erzählerin Nora beginnt ihre Geschichte mit dem Ende: "Nun also soll Pierre begraben werden", der Mann, mit dem sie fast 20 Jahre verheiratet war. Die Beerdigung ist das letzte Kapitel ihrer Liebesgeschichte, die in einer Mansarde in Göttingen begonnen hat. Pierre studiert 1968 Physik, Nora Kunstgeschichte. Sie heiraten, er wird Uniprofessor, ein Haus auf dem Land wird gekauft. Zuerst macht Pierre Karriere, dann genießt Nora die wachsende berufliche und finanzielle Anerkennung. Doch als beide ein Kind wünschen und sogar schon ein Kinderzimmer für ein bisher nur verbal vorhandenes Baby einrichten, will es einfach nicht klappen. Auch die Ärzte können ihnen nicht helfen. Kinder sind der wunde Punkt in ihrer Beziehung. Der Konflikt eskaliert, als Nora erfährt, dass Pierre eine Tochter hat, die Folge eines One-Night-Stands. Er möchte auch für seine Tochter Annika da sein. Doch Nora will, dass er sich zwischen ihr und Annika entscheidet. Als Pierre das Haus verlässt, ist alles offen. Da wird er bei einem Autounfall schwer verletzt. Langsam nimmt Nora Abschied, intensive Gefühle sind damit verbunden, Schmerz, Schuld und Liebe. Irina Korschunow hat mit diesem Roman einen sehr poetischen, handlungsarmen Text geschrieben, der durch die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Strahlkraft erhält. Reife Leserinnen und Leser finden Antworten auf die Frage, was zwei Menschen miteinander verbindet. *bn* Silvia Westreicher
Personen: Korschunow, Irina
Korschunow, Irina:
Langsamer Abschied : Roman / Irina Korschunow. - Wien : Donauland, 2009. - 156 S.
fest geb. : Eur 15,95
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Kors - Buch: Dichtung