Eine berührende Geschichte über Freundschaft und den Mut zur Wahrheit. (ab 11) (JE) Lena ist zwar erst 11 Jahre alt, trägt aber bereits viel Verantwortung - zu viel für ihr Alter. Lenas Mutter ist alkoholkrank und gibt sich lieber ihrer Sucht hin, als sich um Lena und ihren fünfjährigen Bruder Ole zu kümmern. Lena hat ihre Aufgaben im Haushalt übernommen, versorgt ihren kleinen Bruder, versucht, ihm seine heile Welt zu bewahren, und ist dabei selbst noch ein Kind. Sie schafft zwar alles, weil sie viele Lügen und Ausreden benutzt, aber trotzdem ist sie heillos überfordert und ihr ständiger Begleiter ist die Angst, dass alles aufgedeckt wird. Der einzige Lichtblick ist ihre beste Freundin Mia, die stets fröhlich ist und nicht aufhört, lustige Geschichten über ihre vielen Geschwister zu berichten. Obwohl sich die Mädchen so nahe sind, traut sich Lena nicht, von ihren Problemen zu erzählen. Erst als sie eines Abends unerwartet bei Mia vor der Tür steht, wird klar, dass auch Mias Leben nicht so glücklich ist, wie es scheint, und die Mädchen vertrauen sich einander an. In einer klaren, prägnanten Sprache setzt sich der Autor behutsam mit der Problematik von Alkoholmissbrauch innerhalb der Familie auseinander. Gleich auf den ersten paar Seiten tauchen die LeserInnen ein in Lenas Alltag, in dem sie ständig wachsam ist, sich um alles kümmert und durch ein Lügengeflecht den Schein nach außen zu wahren versucht. Mit kurzen, einfachen Sätzen skizziert Pohl anhand eines Wochenablaufes einfühlsam das Gefühlsleben des jungen Mädchens, die Überforderung und Einsamkeit, mit diesem Problem anscheinend allein zu sein, und die wunderbare Macht der Freundschaft, die zwar das Problem nicht lösen kann, aber einen Weg aus dieser schwierigen Situation bietet. Empfehlenswert!

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Personen: Kicherer, Birgitta (Übers.) Pohl, Peter

Schlagwörter: Familie Sucht Freunde

Interessenkreis: Jugend