Neun Mitglieder aus drei Generationen einer Familie schildern jeweils einen Tag, an dem ihr Leben eine entscheidende Wendung genommen hat. (DR) Die Idee, aus verschiedenen Blickwinkeln und auch nicht chronologisch jemanden von einem Tag aus seinem/ihrem Leben berichten zu lassen, ist wirklich attraktiv. Überraschenderweise lernt man auf diese Weise die Familie, um die es hier geht, sehr gut kennen. Kip, der den Reigen der Erzähler als Halbwüchsiger beginnt und schildert, wie er mit einer geschenkten Münze ein verehrtes Mädchen ausführen will, begegnet uns im Bericht seiner Tochter wieder und nochmals, wenn sein Enkel erzählt. Das letzte Kapitel ist vielleicht etwas zu dick aufgetragen, wenn Kips Schwester Connie spricht, von der man zuvor erfahren hat, dass sie an einer Abtreibung gestorben ist. (Bis dahin waren nur lebende Familienmitglieder am Wort). Abgesehen davon ist das Buch eine gut lesbare Familiengeschichte, welche die diversen Einflüsse und Geschehnisse im Lauf des Lebens glaubwürdig nachzeichnet. Als Inspiration für die Geschichte diente ein Foto, das den Abschied eines Soldaten von seiner Freundin zeigt. Dieses Bild ist leider nicht auf dem Cover der deutschsprachigen Ausgabe, sondern nur im Anhang nach der Danksagung zu finden. Als gut erzählte Geschichte empfohlen!
Personen: Wasel, Ulrike (Übers.) Timmermann, Klaus (Übers.) Jordan, Toni
Jordan, Toni:
Neun Tage : Roman / Toni Jordan. - München : Piper, 2014. - 264 S. - Aus dem austral. Engl. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
ISBN 978-3-492-05596-3 fest geb. : ca. € 20,60
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Jord - Buch: Dichtung