Ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit. (DR) Das neue Buch von Leon de Winter handelt von einem, der auf der Suche ist. Paul de Wit lebt in Amsterdam und sucht nach seiner Vergangenheit, nach der Erinnerung an seine Eltern, die nach Auschwitz deportiert wurden, und nach seinem verschollenen Zwillingsbruder Philip. Was er bereits gefunden hat, sind seine Frau Mieke und die beiden Töchter Hanna und Mirjam, eine Beschäftigung als Geschichtslehrer und die französische Freundin Pauline. Bei einem Besuch in Paris fotografiert er auf dem Place de la Bastille seine Freundin. Beim Entwickeln der Fotos ist neben Pauline ein Mann zu sehen, der ihm so ähnlich sieht, dass er meint, es müsse sich bei diesem um seinen Zwillingsbruder Philip handeln. Er forscht in seine Vergangenheit, spricht mit der Hebamme, die seine Mutter von Zwillingen entbunden hat, folgt den Spuren im Waisenhaus und erinnert sich an die Einsamkeit seiner Kindheit. Er macht sich in Paris mit einem Foto in der Hand auf die Suche nach seinem Bruder, geht Hinweisen nach, besucht vermeintliche Doppelgänger, glaubt, überall Philipp zu sehen. Er fährt nach La Rochelle, um seinen angeblich dort lebenden Bruder zu finden und ihn zu sprechen. Am Ende des Buches sucht er den Unbekannten nicht auf, unsicher, ob er nicht doch der Mann war, der auf dem Place de la Bastille neben Pauline stand. Leon de Winter beschreibt mit viel Verständnis und Feinfühligkeit die Situation von Paul, seine Unsicherheit, auch seine Zerrissenheit. Der Roman, wie fast alle Bücher von Leon de Winter von Hanni Ehlers übersetzt, ist nicht nur Anhängern des Autors zu empfehlen, es kann auch als "Anfreundebuch" dienen. *bn* Elfie Zugsberger
Personen: Winter, Leon de Ehlers, Hanni (Übers.)
Winter, Leon de:
Place de la Bastille : Roman / Leon de Winter. - Zürich : Diogenes, 2005. - 157 S. - Aus dem Niederländ. von Hanni Ehlers
ISBN 3-257-06496-9 fest geb. : € 18,40
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Win - Buch: Dichtung