Rico mag langsam sein - seine Geschichte rund um einen Entführer und Erpresser jedoch hat gehörig Schwung! (ab 9) (JE) Emil und die Detektive war gestern. Heute setzt die "Schwerkraft" allerlei "illegale" "Egoismen" in Gang, durch "phänomenale" "Verbesserungsfunktionen" jedoch kommt alles wieder ins "Lot". Dazu braucht es weder einen braven Streber noch eine Bande gewitzter Helfer. Es reichen Rico und Oskar. Seinen Ausgang nimmt das Abenteuer der beiden in der Dieffe 93 - denn wie schon in "Beschützer der Diebe" lotst Andreas Steinhöfel seine Hauptfiguren durch Berlin. Sich dabei zurechtzufinden ist gar nicht so einfach, wenn man wie Rico ein "tiefbegabtes" Kind ist, rechts und links irgendwie nicht auseinanderhalten und schon gar keinen Stadtplan lesen kann. Mann, Mann, Mann. Da hilft es auch nichts, ein so cleveres Kerlchen wie Oskar kennenzulernen, denn schon bald ist Oskar selbst Opfer des Entführers Mister 2000, dem er eigentlich das erpresserische Handwerk legen wollte. Da gilt es für Rico trotz all seiner Schwächen gehörig Stärken zu mobilisieren. Mobilisieren: etwas in Bewegung bringen. So hätte Rico es in seinem persönlichen Wörterbuch formuliert, das er als enthusiastischer Ich-Erzähler seinem am Computer verfassten Tagebuch ("Orthografie: Heißt Rechtschreibung in kompliziert.") handschriftlich hinzufügt. Mann, Mann, Mann. Als außergewöhnlich offenherzig verfahrender Erzähler vermag Rico trotz persönlicher Langsamkeit gehörig Drive in die sich ohnehin schon überschlagenden Ereignisse zu bringen… Wenn Andreas Steinhöfel dann auch noch selbst vorliest (die Hörbuchversion ist bei Silberfisch erschienen), kann man nur sagen: Kein "Fusel"! Sehr zu empfehlen ab 9 Jahren. *bn* Heidi Lexe
Personen: Steinhöfel, Andreas Schössow, Peter (Ill.)
Steinhöfel, Andreas:
Rico, Oskar und die Tieferschatten / Andreas Steinhöfel. - Hamburg : Carlsen, 2008. - 220 S. : Ill.
ISBN 978-3-551-55551-9 fest geb. : ca. Eur 13,30
Kriminalromane - Signatur: JE.D Stei - Buch: Kinder/Jugend