Weber, Hubert Philipp
Und Gott segnete sie die Schöpfungsgeschichte verstehen
Buch: Sachbuch

Die Schöpfungstexte der Bibel im Dialog mit Mythologie und Naturwissenschaften. (PR) Ob sich der Glaube an einen Schöpfergott mit der Theorie vom Urknall oder anderen Theorien, etwa der vom sich selbst entwickelnden Universum, vereinbaren lässt, ist immer wieder Diskussionsthema. Dass Theologie und Naturwissenschaften auf unterschiedliche Fragestellungen eingehen und naturgemäß auch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, wird dabei oft nicht ausreichend bedacht - und auch nicht, dass sie sich gerade deshalb nicht widersprechen. Letztlich ist es eine Frage dessen, was unter Glaube verstanden wird. So lautet der Ansatz des Autors, der als Dogmatiker an der Universität Wien und theologischer Referent von Kardinal Schönborn tätig ist. Wird der Glaube als Erklärungsinstanz für die Welt und ihre Vorgänge verstanden, braucht es irgendwann keinen Gott mehr, da das Wissen stetig wächst. Dann erklärt die Welt sich selbst und Gott hat die Funktion eines Lückenbüßers, den man überall dort einsetzt, wo etwas nicht zu klären ist. Dieser Gott kann aber auf die Fragen meines Lebens - woher komme ich und wohin gehe ich - keine Antwort geben. Laut Weber können Naturwissenschaften solche Fragen per se nicht beantworten. Würden sie es tun, verließen sie den Geltungsbereich, den sie sich selbst gesetzt haben und wären unglaubwürdig. Aufgrund dieser Prämissen erläutert der Autor die biblischen Schöpfungserzählungen als Antwort auf uralte Schöpfungsmythen, die die Schöpfung als Produkt von Gewalt und die Menschen als Sklaven von Gottheiten verstehen. Die Bibel stellt im Gegensatz dazu die Schöpfung als einen dem Menschen von Gott anvertrauten Lebensraum und die Menschen als Partner Gottes dar. Weiters sucht er das Gespräch mit der physikalischen Kosmologie und mit der Evolutionstheorie, deren Interesse und Grundfragen ganz anders sind als jene von Theologie und Glauben. Wichtig ist es festzuhalten, dass die biblischen Schöpfungstexte keine Protokolle vom Entstehen der Welt, sondern Hymnen auf den göttlichen Willen sind, dem sie sich verdankt. Wie sich dieser Wille manifestiert hat, spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Glaube an den Schöpfergott hat aber Konsequenzen auf die Art und Weise, wie wir leben und mit der Schöpfung umgehen. Das Buch ist eine sehr gelungene und für einen breiten Leser_innenkreis gut nachvollziehbare Darstellung der Schöpfungstheologie wie auch der gängigsten naturwissenschaftlichen Standpunkte. Beide treffen sich im Bestreben, möglichst verantwortet - in Beziehung zueinander - zu leben. Beziehung ist aber immer ein Glaubensgeschehen! Allen Bibliotheken empfohlen.


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Personen: Weber, Hubert Philipp

Schlagwörter: Katholische Kirche Gnosis Schöpfungserzählung Schöpfungstheologie

Weber, Hubert Philipp:
Und Gott segnete sie : die Schöpfungsgeschichte verstehen / Hubert Philipp Weber. - Ostfildern : Matthias Grünewald, 2019. - 197 S.
ISBN 978-3-7867-3182-5 fest geb. : EUR 19,60

Zugangsnummer: 0029750001 - Barcode: 0000492874
Systematische Theologie, allgemeine Konfessionskunde - Signatur: PR.CS Webe - Buch: Sachbuch