Über den unbändigen Wunsch, schwanger zu werden, die Angst vor Unfruchtbarkeit, Adoption und das Muttersein. (DR) In Gertraud Klemms neuem Roman erzählt eine verheiratete Mittdreißigerin von ihrem sehnlichsten Wunsch, schwanger zu werden, und von den Mühen und Strapazen, als das Mutterglück ausbleibt. Es macht sich die Angst vor Unfruchtbarkeit und das Gefühl des Versagens bei der Protagonistin breit. Gleichzeitig scheint das Fortpflanzungspotential ihres Umfelds grenzenlos: Alle ihre Freundinnen und Bekannten bekommen Kinder, sogar in jedem Apfelkern sieht sie die Fruchtbarkeit der Natur, die nur ihr verwehrt scheint. Nach fünf Jahren der Kinderlosigkeit entscheidet sich das Paar für eine Auslandsadoption, doch der Weg dahin ist lang und wird bestimmt vom Gefühl der Fremdheit. Als die Ich-Erzählerin dann endlich das Kind in den Händen hält, stellt sich das Mutterglück nicht sofort ein. Zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich Traumsequenzen, nur ein paar Zeilen lang, mit pflanzenähnlichen Illustrationen hinterlegt. Ein melancholisches und zum Nachdenken anregendes Buch, das aufgrund des oft außer Acht gelassenen Themas in keiner Bibliothek fehlen sollte.
Personen: Klemm, Gertraud
DR
Kle
Klemm, Gertraud:
Muttergehäuse : Roman / Gertraud Klemm. - Wien : Kremayr & Scheriau, 2016. - 157 S.
ISBN 978-3-218-01023-8 fest geb. : ca. € 19,90
DR - Schöne Literatur